Politik

Australien heuert Schlepper an, damit sie Flüchtlinge wieder zurückbringen

Die australische Regierung soll Schleppern tausende Dollar gezahlt haben, damit sie Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückbringen. Der Deal wurde offenbar über die Küstenwache abgewickelt.
28.10.2015 14:37
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Australien wegen dessen umstrittener Flüchtlingspolitik kriminelle Aktivitäten vorgeworfen. Die Küstenwache habe zwei Boote voller Flüchtlinge aufgebracht und den Schleppern an Bord Zehntausende Dollar bezahlt, damit sie die Leute zurück nach Indonesien brachten, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Eine Sprecherin des Einwanderungsministers wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern, bevor das Ministerium den Bericht gesehen habe. Als im Juni Gerüchte über die Zahlungen auftauchten, stritten drei Minister die Vorwürfe erst ab. Dann sagte der damalige Premierminister Tony Abbott, es handele sich um eine „operative Angelegenheit“ und dazu gebe es keinen Kommentar.

Sollte der Bericht zutreffen, hätte sich Australien des Menschenhandels schuldig gemacht. Dieser Tatbestand wird immer den Schleppern vorgeworfen, doch die Schlepper sind im Grund nichts anderes als das Transportmittel. Die Flüchtlinge heuern sie zwar in einer Notsituation, jedoch freiwillig an. Wenn die Regierung dagegen Schlepper beauftragt, die Flüchtlinge gegen ihren Willen fortzubringen, ist das ein schwerer Verstoß gegen Recht und Menschenrecht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...