Politik

Frankreich riegelt Euro-Tunnel ab: „In Calais kommt keiner mehr durch“

Frankreich unterstützt Großbritannien bei der Abwehr von Flüchtlingen. Paris teilte am Donnerstag mit, dass es gelungen sei, den Euro-Tunnel vollständig abzuriegeln. Vor Spanien starben mindestens 39 Flüchtlinge bei einem Schiffsunglück.
29.10.2015 19:45
Lesezeit: 1 min

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Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve verkündete am Donnerstag vor der Nationalversammlung in Paris, die Anstrengungen zur Abriegelung des Ärmelkanaltunnels gegen unerlaubte Durchquerungsversuche seien erfolgreich verlaufen. Von täglich 1.300 Versuchen von Flüchtlingen, in den Tunnel bei Calais zu gelangen, sei die Zahl seit dem Einsatz zusätzlicher Sicherheitskräfte in wenigen Tagen auf 241 zurückgegangen. Seit dem 25. Oktober sei kein einziger Versuch der Durchquerung gelungen. Die Botschaft laute 'In Calais kommt keiner mehr durch', sagte Cazeneuve laut AFP.

Bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer zwischen Marokko und Spanien sind vermutlich bis zu 39 Flüchtlinge ums Leben gekommen, 15 weitere konnten gerettet werden. Wie die spanischen Rettungsdienste am Donnerstag mitteilten, wurde das Schiff, das bei Alhucemas in Marokko aufgebrochen war, gegen Mittag von einem Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur Frontex entdeckt. 13 Männer und zwei Frauen, die sich an Treibgut klammerten, wurden gerettet.

Die Überlebenden des Schiffsunglücks berichteten, dass weitere 39 Flüchtlinge an Bord gewesen seien. Die Sucharbeiten wurden am Nachmittag fortgesetzt.

Bei mehreren Bootsunglücken in der Ägäis kamen innerhalb eines Tages mindestens zehn Flüchtlinge auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland ums Leben. Am Mittwochabend wurden die Leichen von zwei Kindern und einer Frau vor der Insel Aghatonisi in der Südlichen Ägäis geborgen, wie die Behörden mitteilten.

Vor der Insel Lesbos setzten Rettungskräfte die Suche nach Überlebenden eines großen Schiffsunglücks fort. Etwa 240 Menschen konnten gerettet werden, ein Mann und zwei Kinder wurden tot geborgen. An der Suchaktion beteiligten sich auch zahlreiche Fischer und Einwohner der Insel.

Seit Jahresbeginn gelangten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 560.000 Einwanderer und Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Griechenland. Insgesamt erreichten mehr als 700.000 Menschen auf diesem Weg Europa. Mehr als 3200 Menschen kamen demnach auf der gefährlichen Reise ums Leben.

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