Politik

Niedersachsen: 700 Flüchtlinge spurlos verschwunden

Lesezeit: 1 min
29.10.2015 22:19
In Niedersachsen befinden sich derzeit 15.000 nicht registrierte Flüchtlinge. Von denen sind mittlerweile 700 spurlos verschwunden. Die Behörden vermuten, dass die Verschollenen von ihren Verwandten aus Deutschland aufgenommen wurden.
Niedersachsen: 700 Flüchtlinge spurlos verschwunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Etwa 700 Flüchtlinge sollen in den vergangenen Tagen in insgesamt 20 Landkreisen und kreisfreien Städten des Bundeslands Niedersachsen spurlos verschwunden sein. So ist der aktuelle Aufenthaltsort von Flüchtlingen, die im Emsland angekommen waren, unbekannt. Die Behörden vermuten, dass die Betroffenen sich auf den Weg gemacht haben, um mit ihren Verwandten in Deutschland in Kontakt zu treten.

Die Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland sind weitgehend überfüllt. In Friesland und in der Grafschaft Bentheim seien Verwandte sogar von ihren Verwandten persönlich abgeholt worden. „Die wissen häufig gar nicht, wo sie sind (…) Wir haben jetzt eine Deutschlandkarte in der Notunterkunft aufgehängt, damit sich die Menschen orientieren können“, zitiert die NOZ den Delmenhorster Stadtsprecher Timo Frers.

Angelika Jahns, innenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen, fordert eine Registrierung aller Flüchtlinge bei ihrer Einreise. „Wir müssen wissen, wer sich in Niedersachsen aufhält“, so Jahns. In Niedersachsen halten sich nach Informationen des Weser Kuriers 15.000 Flüchtlinge auf, die nicht registriert sind.

Im niedersächsischen Dorf Sumte werden zunächst weniger Flüchtlinge als erwogen untergebracht. Ursprünglich sollten bis zu 1000 Asylbewerber in der 100-Einwohner-Gemeinde beherbergt werden, was in dem Ort im Landkreis Lüneburg erhebliche Unruhe und bundesweit Aufsehen hervorgerufen hatte. Nach aktueller Planung sollen nun zunächst 500 Flüchtlinge untergebracht werden, wie ein Vertreter des Landesinnenministeriums am Mittwoch auf einer Bürgerversammlung im benachbarten Neuhaus laut dpa mitteilte.

Die ersten Flüchtlinge sollen bereits am Montag eintreffen. Möglicherweise werde die Zahl später auf bis zu 750 steigen, sagte der Leiter der Ministeriumsabteilung Kommunales, Alexander Götz. Als Notunterkunft für die Flüchtlinge soll eine Anlage mit leerstehenden Bürohäusern genutzt werden. Die Trägerschaft wird der Arbeiter-Samariter-Bund übernehmen.

Ortsvorsteher Christian Fabel (CDU) hatte nach einer ersten derartigen Informationsveranstaltung des Ministeriums Mitte Oktober gesagt: „Die Belastung von 1000 Flüchtlingen für ein Dorf mit nur 102 Einwohnern ist völlig unverhältnismäßig - das dürfte mit keinem anderen Ort in Deutschland zu vergleichen sein.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...