Deutschland

Bauern protestieren gegen niedrige Milch-Preise

Deutsche und französische Bauern haben an der Grenze gemeinsam gegen zu niedrige Milchpreise demonstriert. Vier Bauern stiegen dazu in ein aufblasbares Becken voller Milch. Mehr als hundert Milchbauern aus beiden Ländern nahmen an der Protestaktion auf der Europabrücke zwischen Straßburg und Kehl teil.
16.11.2015 00:56
Lesezeit: 1 min

Aus Protest gegen die niedrigen Milchpreise haben deutsche und französische Bauern ein Milchbad an der Grenze genommen. Unter dem Applaus ihrer Kollegen stiegen vier Bauern am Freitag in ein aufblasbares Becken voller Milch, die mit heißem Wasser verlängert war. Mehr als hundert Milchbauern aus beiden Ländern nahmen an der Protestaktion auf der Europabrücke zwischen Straßburg und Kehl teil. Zwei Protestzüge aus Traktoren trafen sich in der Mitte der Brücke, an der Spitze Kühe aus Pappmaché in den jeweiligen Landesfarben.

„Wir haben die selben Probleme auf beiden Seiten des Rheins: Die Preise fallen, weil wir eine Überproduktion haben", sagte Germain Krantz vom Agrarverband Coordination rurale, der zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter die Aktion organisierte. „Derzeit liegt der Milchpreis unter den Produktionskosten, daher haben wir Verluste. Wir fordern eine europaweite Regulierung." Auf Plakaten hieß es „Bauern brauchen einen fairen Preis“. Die Bauern wollen mindestens 50 Cent pro Liter statt bisher 30 Cent in Frankreich und 27 Cent in Deutschland.

Die Bauern protestieren seit Monaten regelmäßig an der Grenze. Der Milchmarkt befindet sich aufgrund einer weltweiten Überproduktion in einer Krise. Hintergrund ist die Schließung des russischen Markts infolge der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise, der Einbruch der Nachfrage in China sowie der Anstieg der Produktion in Europa infolge des Wegfalls der Milchquoten im März. Der BDM-Vertreter Stefan Lehmann sagte, in Krisenzeiten müsse das Angebot der Nachfrage angepasst werden. Dies müssten die Milchbauern selber tun, doch bräuchten sie dafür einen rechtlichen Rahmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Saab-Aktie: Neue Drohnenkiller-Rakete Nimbrix soll den Markt revolutionieren
31.08.2025

Saab hat eine neue Waffe entwickelt, die Drohnen und ganze Schwärme zerstören soll. Mit dem Projekt „Nimbrix“ hofft der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Stagnation und Rezession: Was es konkret heißt, dass die deutsche Wirtschaft schrumpft
31.08.2025

Deutschlands Wirtschaft steckt weiter fest: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft stärker als erwartet, die Rezession dauert an. Während...

DWN
Immobilien
Immobilien House Flipping: Wie Sie mit sanierungsbedürftigen Objekten Geld machen können
31.08.2025

Der USA-Trend findet auch hierzulande immer mehr Anklang: Beim House Flipping geht es darum, möglichst günstig Immobilien zu erwerben,...

DWN
Technologie
Technologie Fachkräftemangel? Roboter bauen schon heute Häuser – schneller, günstiger, sicherer
31.08.2025

Die Baustelle der Zukunft: Roboter, Drohnen und autonome Helfer übernehmen Aufgaben rund um den Bau – präzise, effizient und 24 Stunden...

DWN
Politik
Politik Was will Trump, der „amerikanische Erdogan“?
31.08.2025

Donald Trump greift die Fed und Amerikas Institutionen frontal an – mit Folgen, die weit über die USA hinausreichen. Droht Europa ein...

DWN
Politik
Politik Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung
31.08.2025

Donald Trump sieht sich mit der größten internen Rebellion seiner Amtszeit konfrontiert. Der Epstein-Skandal droht, seine Machtbasis in...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienerwerb: Umfrage offenbart Wissenslücken beim Immobilienkauf
31.08.2025

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung kann schnell Hunderttausende Euro kosten, doch viele Menschen kennen wichtige Bedingungen nicht....

DWN
Finanzen
Finanzen Polen setzt auf Atomenergie: Orlen verspricht den Bau des ersten SMR-Reaktor Europas
31.08.2025

Polen baut Europas ersten Small Modular Reactor (SMR) vom Typ BWRX-300. Während Warschau auf Kernkraft setzt, könnte Deutschland bald...