Politik

Deutschland wird sich in Westafrika militärisch engagieren

Lesezeit: 1 min
17.11.2015 10:53
Die Bundeswehr wird sich stärker in Mali engagieren, um Frankreich zu entlasten. Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sagte, der IS werde auch dort bekämpft.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschland prüft nach den Anschlägen in Frankreich ein stärkeres militärisches Engagement im Kampf gegen Extremisten in Westafrika. Die französische Regierung weise zurecht darauf hin, dass der Kampf gegen die Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) und den Terrorismus „sich nicht nur auf Syrien und den Irak beschränkt“, sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag beim Treffen mit ihren EU-Kollegen in Brüssel. Deutschland sei im westafrikanischen Mali schon eine der Führungsnationen der EU-geführten Trainingsmission.

Berlin prüfe derzeit, „wie wir in der VN-Mission Minusma unser Engagement ausweiten können“, sagte von der Leyen. Eine ähnliche Ankündigung hatte die Bundesregierung bereits Mitte Oktober gemacht. Von der Leyen hatte damals darauf verwiesen, dass in Mali vor allem Einsatzkräfte gebraucht würden, die aufklären, wo sich Terrorgruppen und Milizen bewegen.

Frankreichs Präsident hat bei den EU-Partnern nach Artikel 42 Absatz 7 am Dienstag offiziell Beistand gefordert. In ihm heißt es: „Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen.“ Diplomaten zufolge wurde der Artikel bisher noch nie in Anspruch genommen. Es gehe aber nicht darum, Soldaten oder andere Sicherheitskräfte nach Frankreich zu schicken, sondern eher um eine Entlastung Frankreichs bei internationalen Einsätzen.

Die Bundeswehr beteiligt sich an der UN-Mission Minusma in Mali derzeit unterstützend mit neun Soldaten. Etwa 200 weitere deutsche Soldaten sind an der EU-Mission EUTM Mali beteiligt, die malische Streitkräfte ausbildet. EUTM Mali ist im relativ ruhigen Süden stationiert, Minusma ist auch im unruhigen Norden des Landes aktiv. Deutschland engagiert sich zudem bei der Ausbildung von Polizisten.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik G7-Außenminister beraten über Ukraine
26.11.2024

Letzter Tag des Ministertreffens in Italien: Thema ist auch, wie es nach dem Trump-Erfolg in den USA mit der Siebenergruppe weitergeht. Und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident fordert - für mehr Wachstum - späteren Renteneintritt
26.11.2024

Joachim Nagel fordert einen späteren Renteneintritt, um Deutschlands Wirtschaft wieder flott zu machen. Die Politik müsse die Anreize...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trump-Zölle: Hohe Importzölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
26.11.2024

Der designierte US-Präsident Trump plant, hohe Zölle einzuführen, um gegen illegale Einwanderung und Drogenhandel vorzugehen. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Stabil nach Rückgang - und nähert sich wieder 95.000 Dollar
26.11.2024

Der Bitcoin-Kurs hat sich nach den teils erheblichen Verlusten des Vortages gefangen und erneut zugelegt. Auf der Handelsplattform Bitstamp...

DWN
Politik
Politik Haftbefehl für Netanjahu: G7 sucht gemeinsame Linie - und Hintertür der Staatsräson?
26.11.2024

Der internationale Haftbefehl gegen Israels Regierungschef stellt viele Staaten vor Probleme - insbesondere Deutschland. Auch bei einem...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Arbeitsmarkt: Zuwanderung laut Bertelsmann Stiftung langfristig wichtig
26.11.2024

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt bis 2040 jährlich etwa 288.000 Zuwanderer benötigt, um ausreichend Fachkräfte...

DWN
Politik
Politik Habeck will EU-Klimastrafen für Autobauer abmildern
26.11.2024

Die deutsche Autoindustrie befindet sich in der Krise, und Brüssel übt Druck aus. Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen zeigt...

DWN
Politik
Politik Slapstick: Elon Musk kritisiert Großbritannien als tyrannischen Polizeistaat
26.11.2024

Labour lacht laut auf. Wie London auf das erratische Gehabe Elon Musks reagiert. Sozialdemokraten stehen für den Tech-Milliardär unter...