Politik

US-Notenbank bereitet Märkte auf Zins-Wende vor

Lesezeit: 1 min
18.11.2015 16:41
Die Fed sendet immer deutlichere Signale, die die Finanzwelt auf eine Zinswende vorbereiten sollen. Die US-Notenbank erwarte daher nicht, dass es zu Überraschungen oder gar zu deutlichen Marktreaktionen kommt, wenn die Zinsen tatsächlich steigen.
US-Notenbank bereitet Märkte auf Zins-Wende vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Führungsmitglieder der US-Notenbank (Fed) bereiten die Finanzwelt mit immer deutlicheren Signalen auf die nahende Zinswende vor. Drei Mitglieder der Fed-Leitungsebene sprachen am Mittwoch auf einer Konferenz in New York offen über die Möglichkeit einer raschen Anhebung. Händler taxieren die Wahrscheinlichkeit, dass es im Dezember zur ersten Zinsanhebung seit knapp einem Jahrzehnt kommt, mittlerweile auf mehr als 70 Prozent.

Der Chef der Fed von New York, William Dudley, erwartet daher nicht, dass es zu Überraschungen oder gar zu deutlichen Marktreaktionen kommt, wenn die Zinsen steigen. Der Chef der Fed von Atlanta, Dennis Lockhart, der bereits im September auf eine Erhöhung gedrungen hatte, hält die Zeit nun für gekommen. Er fühle sich damit wohl, wenn die geldpolitischen Zügel bald angezogen werden sollten. Die Konjunkturdaten seien insgesamt ermutigend und der Arbeitsmarkt habe sich im Vergleich zum Vorjahr aufgehellt. Seine Kollegin Loretta Mester von der Philadelphia Fed betonte, die US-Wirtschaft könne eine „moderate Erhöhung“ verkraften.

Die Fed-Spitze um Zentralbankchefin Janet Yellen hatte wiederholt die erste Zinsanhebung seit rund zehn Jahren in Aussicht gestellt. Yellen und ihr Stellvertreter Stanley Fischer betonten unisono, eine Abkehr von der seit Ende 2008 betriebenen Nullzinspolitik sei im Dezember durchaus möglich.

Zuvor will die Fed jedoch weitgehend sicher sein, dass die Wirtschaft stark genug dafür ist. Der Arbeitsmarkt brummt. Zudem läuft der Konsum - eine wichtige Stütze des Wachstums - rund. Auch der Immobilienmarkt hat sich deutlich erholt. Im Oktober sank die Zahl der neu begonnenen Bauten zwar um elf Prozent. Mit einer Jahresrate von 1,06 Millionen Einheiten wird nunmehr jedoch seit sieben Monaten konstant die Millionen-Grenze überschritten. Das hat es seit 2007 nicht mehr gegeben und gilt als Anzeichen für eine nachhaltige Erholung am Markt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...