Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, will den Acht-Stunden-Tag in Deutschland nicht abschaffen. „Wir werden den Acht-Stunden-Tag nicht beerdigen“, sagte er der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag. Die Vertrauensarbeitszeit werde sich aber noch stärker durchsetzen. „Es kommt nicht mehr so stark darauf an, zu welcher Uhrzeit und wo ich arbeite.“
Grillo glaubt nicht, dass durch die Digitalisierung der Arbeitswelt Jobs in großem Umfang wegbrechen. Klassische mechanische Arbeiten würden zwar weniger, dafür werde es aber andere Aufgaben geben. „Alle bisherigen industriellen Revolutionen haben zu Wachstum und mehr Beschäftigung geführt“, sagte er.
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hatte im Juli in einem Positionspapier die Streichung des starren Acht-Stunden-Tags aus dem Arbeitszeitgesetz und stattdessen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit gefordert. Die Arbeitgeber begründeten ihren Vorstoß mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt, die „mehr Spielräume“ erfordere.