Politik

Griechische Konservative müssen Wahl wegen technischer Unfähigkeit absagen

Lesezeit: 1 min
22.11.2015 18:39
Die Schwesterpartei der CDU in Griechenland hat sich sich mit einer missglückten Wahl heillos blamiert: Mit der Möglichkeit, online über den neuen Parteichef abzustimmen, wollte sich die Nea Dimokratia progressiv zeigen. Die Syriza-Regierung übergießt die Konservativen nun mit Spott und Hohn.
Griechische Konservative müssen Wahl wegen technischer Unfähigkeit absagen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

«Ein absolutes Fiasko», «das reinste Durcheinander», «ein politisches Erdbeben» – griechische Politiker und Medien haben mit Spott und Unverständnis auf die missglückte Vorstandswahl der konservativen griechischen Partei Nea Dimokratia (ND) reagiert. Das Votum der Parteimitglieder war am frühen Sonntagmorgen wegen technischer Probleme bei der Online-Abstimmung auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

«Die Nea Dimokratia hat Alexis Tsipras in schweren Zeiten einen schönen Tag geschenkt», kommentierte die konservative Athener Zeitung «Kathimerini» und bilanzierte: «Ausgerechnet jene Partei, die für sich in Anspruch nimmt, als einzige das Land aus der Krise führen zu können, ist nicht einmal imstande, parteiinterne Selbstverständlichkeiten zu organisieren.»

Auch die linke Regierungspartei Syriza meldete sich zu Wort: «In diesen krisengeschüttelten Zeiten braucht das Land eine echte, verantwortungsvolle Opposition», hieß es süffisant. Und selbst aus den Reihen der Nea Dimokratia selbst hagelte es Kritik. Der ehemalige Reformminister Kyriakos Mitsotakis, einer der vier Kandidaten für das Amt des Parteichefs, forderte umgehend den Rücktritt des amtierenden Parteichefs Evangelos Meimarakis. Dieser gilt als Favorit, äußerte sich jedoch bis zum Sonntagnachmittag nicht zur Absage der Wahl.

Die Urwahl des Parteivorsitzes der Nea Dimokratia war kurz nach der Wahlniederlage der Konservativen bei der griechischen Parlamentswahl im September beschlossen worden. Damals hatte die Partei klar mit 28,1 Prozent verloren; Wahlsieger war die linksgerichtete Syriza unter Alexis Tsipras mit 35,5 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...