Politik

Polizei: ISIS-Kämpfer müssen nicht Silvester am Brandenburger Tor feiern

Lesezeit: 1 min
31.12.2015 13:39
Die Polizeigewerkschaft fordert, Islamisten von der Berliner Silvester-Party fernzuhalten: Die aktuelle Praxis ist geradezu lächerlich: Gefährder werden von den Behörden lediglich ersucht, sie mögen nicht zu Großveranstaltungen gehen.
Polizei: ISIS-Kämpfer müssen nicht Silvester am Brandenburger Tor feiern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, fordert, gefährliche Islamisten von Großveranstaltungen wie der Silvesterfeier in Berlin notfalls mit Fußfesseln fernzuhalten. "Jemand der in Syrien für den Islamischen Staat gekämpft hat, muss nicht zur Silvesterfeier vor das Brandenburger Tor gehen", sagte Wendt der Welt. Sogenannte Gefährder würden im Vorfeld von Großveranstaltungen bereits darauf hingewiesen, diese nicht zu besuchen. Dies müsse jedoch strenger überwacht werden, forderte Wendt.

"Bei Großveranstaltungen, wie der Silvesterfeier in Berlin, müssen Betretungsverbote gegenüber gefährlichen Islamisten ausgesprochen werden, und notfalls mit Fußfesseln überwacht werden", sagte der Chef der Polizeigewerkschaft. "Wenn man weiß, von einer Person geht eine Gefahr aus, dann müssen die Sicherheitsbehörden mehr tun, als sie nur anzusprechen."

Tatsächlich besteht keine Notwendigkeit für Syrien-Kämpfer, sich ans Brandenburger Tor zu begeben. Sie können sich in diesem Jahr auch in ihren eigenen vier Wänden heimisch fühlen: Die TV-Neujahrsansprache von Kanzlerin Angela Merkel lässt sich dieses Mal auch mit arabischen und englischen Untertiteln ansehen. Wie das ZDF am Mittwoch in Mainz mitteilte, wird die Sendung kurz nach der Ausstrahlung im Fernsehen am Silvesterabend an diesem Donnerstag/19.15 Uhr mit den Untertiteln über das Internet abrufbar sein. «Mit arabischen und englischen Untertiteln will das ZDF möglichst viele Geflüchtete erreichen», erklärte der Sender. Die fremdsprachigen Angebote seien unter arabic.ZDF.de und english.zdf.de erreichbar. Auch die Weihnachtsansprache von Bundespräsidenten Joachim Gauck sei bereits mit arabischen und englischen Untertiteln verfügbar.

Für die Silvesterfeier am Brandenburger Tor gelten wie in anderen europäischen Hauptstädten auch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen. Voraussichtlich sind rund 900 Polizisten und damit 150 mehr als im Vorjahr im Einsatz. Zudem gilt auf der gesamten Festmeile ein Rucksackverbot. Auch große Taschen und Koffer sind nicht erlaubt. In der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden aus Angst vor Anschlägen das Silvesterfeuerwerk und alle anderen öffentlichen Neujahrsfeierlichkeiten abgesagt. In Moskau wurde aus dem selben Grund der Rote Platz gesperrt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...