Politik

Polizeipräsident: Lage in München wieder entspannter

Der Münchner Polizeipräsident sagte in der Nacht zum Freitag, dass sich die Lage nach den Terror-Drohungen wieder entspannt habe. Innenminister Herrmann begründete die umfassenden Sicherheitsmaßnahmen mit der Tatsache, dass es konkrete Hinweise auf Zeit und Ort von möglichen Anschlägen gegeben habe.
01.01.2016 02:35
Lesezeit: 1 min

Die Situation in München hat sich nach der Terrorwarnung aus Sicht von Polizeipräsident Hubertus Andrä etwas beruhigt. Die Behörden sähen die Lage momentan als entspannter an als es vor Mitternacht der Fall war, sagte Andrä in der Nacht zum Freitag. Rund 550 Einsatzkräfte seien im Einsatz. Trotz intensivster Ermittlungen seien die Informationen über einen Selbstmordanschlag bisher aber nicht konkretisiert worden.

Die Polizei stehe in Kontakt mit allen Sicherheitsbehörden in Bund und im Land, sagte Andrä. Mit ihnen solle nun entschieden werden, wann der Zugverkehr freigegeben werden kann. Wegen der Drohung, die sich konkret auf den Hauptbahnhof und den Bahnhof im Stadtteil Pasing bezogen hatten, waren diese am Silvesterabend geräumt worden.

Hinter dem drohenden Terroranschlag soll nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Terrormiliz Islamischer Staat stecken. Das Bundeskriminalamt habe die Bundespolizei am Silvesterabend über entsprechende Hinweise von einem befreundetem Nachrichtendienst informiert, sagte Herrmann in der Nacht zum Freitag in München.

Laut dem Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä war ein Selbstmordanschlag geplant. Es handle sich um fünf bis sieben Täter, sagte er bei einer Pressekonferenz mit Herrmann. «Der konkrete Hinweis heute Abend kam aus einer Quelle.» Polizeistreifen und Fahndungen hätten bisher aber zu keinen Verdächtigen oder weiteren Hinweisen geführt. Die Informationen hätten also bisher nicht verdichtet werden können.

Herrmann sagte, die Hinweise des befreundeten Nachrichtendienstes seien zwar nicht hundertprozentig belastbar gewesen, aber so ernstzunehmen, dass sie nicht ignoriert werden konnten. Es sei richtig gewesen, die notwendigen Maßnahmen unverzüglich zu treffen.

Die Einschätzung der Gefährdung sei vergleichbar mit der kürzlich in Hannover, wo vor wenigen Wochen ein Fußball-Länderspiel abgesagt worden war.

Herrmann rechtfertigte die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen: «Wir haben die generelle Linie, dass wir uns nicht von Terroristen unser Leben diktieren lassen wollen», sagte er am Freitag. Aber wenn Warnungen so konkret sind in Ort und Zeit, dann müsse man entscheiden.

Die Hinweise auf Selbstmordanschläge galten demnach für den Hauptbahnhof und den Bahnhof Pasing. «Die Bedrohung hat sich ganz konkret auf Mitternacht bezogen und auf diese beiden Orte.» Alle notwendigen Sicherheitsmaßnehmen seien ergriffen worden, sagte Herrmann, aber das Leben gehe weiter. Der allgemeinen Gefahr durch Terrorismus in Europa seien sich ohnehin alle bewusst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...