Das um Sonderfaktoren und Währungseinflüsse bereinigte Betriebsergebnis rangierte 2015 nach vorläufigen Zahlen mit 5,9 Milliarden Euro am oberen Ende der von SAP selbst gesteckten Zielspanne. Der Umsatz mit Cloud-Software war mit 2,3 Milliarden Euro etwa doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Die meisten Erlöse erzielte SAP aber nach wie vor mit Lizenzen für Computerprogramme. Dieses traditionelle Geschäft legte überraschend stark um vier Prozent auf 4,84 Milliarden Euro zu.
Die SAP-Aktie legte daraufhin um mehr als drei Prozent zu und war stärkster Wert im Dax. Schon im vergangenen Jahr war die SAP-Aktie um 27 Prozent gestiegen, doppelt so stark wie der europäische Technologieindex. Analysten befürchteten lange, dass durch den Wechsel der Kunden zur Mietsoftware im Internet der Lizenzverkauf leidet - wie zuletzt beim Erzrivalen Oracle. Der US-Konzern hatte im vergangenen Quartal mit einem Umsatz- und Gewinnschwund im Kerngeschäft zu kämpfen.
Mit den Ergebniszahlen zerstreute SAP nun die Sorgen der Experten. „Im Vergleich zu seinen Wettbewerbern hat SAP starke Zahlen vorgelegt“, erklärte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer. Er zeigte sich über das starke Geschäft mit Lizenzen und das Wachstum mit Mietsoftware überrascht. Endgültigen Zahlen und Aussagen zum mittelfristigen Wachstum präsentiert der Konzern am 22. Januar.