Politik

IWF: Voraussetzung für neue Griechenland-Kredite nicht gegeben

Lesezeit: 1 min
15.01.2016 11:26
Der IWF lässt eine Beteiligung am dritten Kreditpaket für Griechenland völlig offen. Dies kommt insofern überraschend, nachdem Athen einer Mitwirkung des Fonds zugestimmt hat. Auch die EU geht bislang von einer Mitfinanzierung durch den IWF aus.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Beteiligung des IWF am laufenden dritten Kreditprogramm für Griechenland ist derzeit noch völlig offen. Bisher seien die Voraussetzungen dafür „nicht gegeben“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde der Süddeutschen Zeitung. Das betreffe sowohl die Umsetzung einer ambitionierten Rentenreform als auch die Forderung, dass „die Gesamtschulden Griechenlands nachhaltig sein müssen“. Um entscheiden zu können, ob bei diesen Themen die IWF-Anforderungen erfüllt werden, könne es noch länger dauern, „vielleicht bis ins zweite Vierteljahr 2016“, sagte sie.

„Ganz klar ist die Rentenreform der Trigger, um zu beweisen, dass sich die ökonomische Leistungsfähigkeit verbessert“, unterstrich Lagarde. Griechenland habe diese Reform zwar eingeleitet. „Aber wir können das Ergebnis am Ende nicht vorhersehen“, ergänzte sie. In welcher Höhe sich der Fonds gegebenenfalls an dem Programm beteiligen könnte, dass einen Gesamtumfang von bis zu 86 Milliarden Euro hat, ließ sie offen.

Griechenland hat erst gestern zugestimmt, die Mitwirkung des IWF zu akzeptieren. Für den IWF ist eine Mitwirkung an weiteren Krediten für Griechenland vor allem nach einer Änderung der internen Regeln möglich geworden: Der IWF gewährt der Ukraine weitere Kredite, obwohl Kiew seine Schulden an Russland nicht vereinbarungsgemäß bezahlen kann. Bisher war es dem IWF verboten, Pleite-Staaten weitere Kredite zu gewähren.

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, kündigte unterdessen in einem Gespräch mit der griechischen Zeitung Kathimerini an, die erste Generalüberprüfung der griechischen Reformfortschritte werde wahrscheinlich in den kommenden Wochen beginnen. Dabei gehe die Kommission davon aus, dass der IWF sich auch am dritten Kreditprogramm beteilige.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...