Politik

Chinas Zentralbank interveniert und stützt den Yuan

Die chinesische Nationalbank hat den Yuan mit Milliarden gestützt. Die Aktion zeigt, dass Peking gewillt ist, sich an die Spielregeln des IWF zu halten und den Yuan zu einer stabilen Währung entwickeln will. Für Irritation sorgt das Gerücht vom Rücktritt des Chefs der Börsenaufsicht.
18.01.2016 11:59
Lesezeit: 1 min

Chinas Notenbank schiebt die abkühlende Konjunktur mit einer weiteren Geldspritze für das Finanzsystem an. Sie habe insgesamt 55 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 7,7 Milliarden Euro) ins Bankensystem gepumpt, teilte sie am Montag mit. Sie nutzte dafür die 2013 eingeführten kurzfristigen Liquiditätsgeschäfte - kurz SLOs. Die entsprechenden Geldspritzen sind auf drei Tage angelegt. Die Finanzinstitute müssen dafür einen Zins von 2,1 Prozent zahlen. Die Banken hatten im Dezember weniger neue Kredite vergeben, was weitere Sorgen über den Zustand der Wirtschaft genährt hatte. An den Börsen geht derzeit die Furcht um, dass sich die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt deutlich abkühlt. Daher gilt den am Dienstag anstehenden Daten für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2015 besonderes Augenmerk.

Allerdings hat die Führung in Peking bisher gezeigt, dass sie sowohl den Mut zu Experimenten hat als aber auch bereit ist, sich an die internationalen Spielregeln zu halten. So wurde die automatische Crash-Bremse an den Börsen wieder eliminiert, mit der der Handel bei bestimmten Verlusten ausgesetzt wurde. Zugleich zeigt das aktuelle Stützungsprogramm, dass China entschlossen ist, sind an die Stabilitätsvorgaben des IWF zu halten. Der Yuan wurde erst vor wenigen Wochen offiziell in den Währungskorb aufgenommen.

Der Chef der chinesischen Börsenaufsicht hat Insidern zufolge angesichts der anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten seinen Rücktritt angeboten. Der 57-jährige Xiao Gang wolle seinen Platz an der Spitze der China Securities Regulatory Commission (CSRC) räumen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Unklar blieb zunächst, ob die Regierung den Rücktritt angenommen hat. Die CSRC wollte sich zunächst nicht äußern.

Xiao gilt als Vater des Stopp-Mechanismus, bei dem der Börsenhandel nach größeren Verlusten eingestellt wird. Dieses System war erst zu Jahresbeginn eingeführt, aber bereits am 7. Januar wieder beendet worden. Kritikern zufolge habe dieser Mechanismus zur Panik an den Märkten beigetragen. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen haben seit Juni 2015 mehr als fünf Billionen Dollar an Marktkapitalisierung verloren.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...