Finanzen

HRE-Verbriefung: Verluste für Anleger britischer Immobilien

Anleger der HRE-Nachfolgerin Pfandbriefbank müssen mit Verlusten rechnen. Es geht um eine Anleihe zu britischen Immobilien. Ein Teil der dahinterstehenden Kredite kann nicht mehr bedient werden. Die Bank selbst ist von der Verlustbeteiligung nicht betroffen.
19.01.2016 17:30
Lesezeit: 1 min

Käufer einer Hypothekenverbriefung der früheren Hypo Real Estate (HRE) dürften sich an die Finanzkrise erinnert fühlen: Die HRE-Nachfolgerin Pfandbriefbank (pbb) teilte in der Nacht zum Dienstag mit, dass Anleger, die in die Anleihe „Estate UK-3“ investiert haben, mit Verlusten rechnen müssen. Hintergrund ist, dass ein Teil der dahinterstehenden Kredite nicht mehr bedient wurde. Die Verwertung der Sicherheiten, der Immobilien, bringt aber offenbar nicht so viel Geld ein wie erhofft. Die pbb selbst ist von der Verlustbeteiligung nicht betroffen, wie ein Sprecher erläuterte.

Die synthetische Verbriefung stammt aus dem Jahr 2007. Finanzkreisen zufolge geht es insgesamt um ein Volumen von knapp 114 Millionen Pfund (etwa 150 Millionen Euro). Dahinter stünden 13 Darlehen für 110 Gewerbeimmobilien in Großbritannien, allerdings außerhalb vom Boom-Markt London. Aufgelegt wurde der Bond für institutionelle Investoren wie Banken und Fonds. Verbriefungen sind in der Regel in verschiedene Risikoklassen aufgeteilt - je größer das Risiko, desto höher ist die Rendite für den Anleger. Im aktuellen Fall geht es um insgesamt sechs Tranchen. Nach offiziellen Angaben kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verluste auch die geringste Risikoklasse (A1+) treffen werden.

Anders als bei den streng regulierten Pfandbriefen verbleibt das Risiko bei Verbriefungen nicht beim Emittenten, sondern wird ausplatziert. In der Finanzkrise - vor allem in Folge des Crashs auf dem amerikanischen Immobilienmarkt - erwiesen sich viele dieser hochkomplexen Anleihe-Konstrukte als wertlos. In Europa hat sich der Markt seither kaum erholt, das Vertrauen der Anleger ist weg.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...