China setzt im Kampf gegen die Konjunkturabkühlung auf eine steuerliche Entlastung der Unternehmen. Die Steuerreform werde dieses Jahr ausgeweitet, um eine Gewerbesteuer durch eine Mehrwertsteuer zu ersetzen, zitierte der staatliche Hörfunk Ministerpräsident Li Keqiang. Dieser Schritt werde die Steuerlast der Unternehmen erheblich senken.
Besonders die Stahl-Industrie hat zu kämpfen. Der geplante Umbau der Branche gefährdet einem Medienbericht zufolge Hunderttausende Jobs. Die Senkung der Produktionskapazität um 100 bis 150 Millionen Tonnen könne bis zu 400.000 Arbeitsplätze kosten, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. „Großangelegte Entlassungen im Stahlsektor könnten den sozialen Frieden gefährden“, wird der Chef des Planungs- und Forschungsinstituts der metallurgischen Industrie, Li Xinchuang, zitiert. Um das für die Betroffenen abzufedern, soll ein Fonds aufgelegt werden. Experten des Finanzhauses Shenwan Hongyuan schätzen, dass dieser mit umgerechnet etwa 6,6 Milliarden Euro gefüllt werden könnte.
Chinas Stahlsektor ist der größte der Welt. Analysten schätzen die Überkapazität auf etwa 300 Millionen Tonnen, was etwa dem dreifachen Jahresausstoß der Nummer zwei Japan entspricht.