Nigeria hat die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank um Notkredite in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar gebeten, wie Financial Times schreibt. Das Geld soll nach Informationen der Publikation zur Abfederung eines Defizits von 15 Milliarden Dollar im nigerianischen Staatshaushalt herangezogen werden. Das ölreiche Land leidet wie andere Rohstoffexporteure unter den niedrigen Preisen für Erdöl auf den Weltmärkten. Auch Aserbaidschan führt derzeit Verhandlungen mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds um Stützungskredite in Milliardenhöhe.
Nigeria ist Afrikas größte Volkswirtschaft und bestreitet einen Großteil seiner Einnahmen durch Ölverkäufe. Für das laufende Jahr wird erwartet, dass die Erlöse aus dem Ölgeschäft nur noch rund ein Drittel der gesamten Einnahmen ausmachen werden, schreibt Financial Times. Bisher gingen staatliche Behörden außerdem von einem Haushaltsdefizit von 11 Prozent oder 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Neuere Schätzungen legen jedoch nahe, dass der Fehlbetrag auf 15 Prozent des Staatshaushalts angewachsen ist.