Politik

Russland: Einmarsch der Türkei in Syrien steht unmittelbar bevor

Lesezeit: 1 min
04.02.2016 17:45
Das Verteidigungsministerium in Moskau hat offenbar Hinweise auf einen bevorstehenden Einmarsch der Türkei in Syrien. Der Ölpreis steigt, die Märkte sind nervös.
Russland: Einmarsch der Türkei in Syrien steht unmittelbar bevor
Rohöl der Marke WTI im Tages-Verlauf. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat offenbar Informationen, die Türkei bereite eine „Militärintervention“ in Syrien vor. „Wir haben gewichtige Gründe für den Verdacht, dass die Türkei intensive Vorbereitungen für eine Militärintervention auf dem Gebiet eines souveränen Staates - Syriens - trifft“, erklärte am Donnerstag der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Er bezog sich dabei auf die Verweigerung eines russischen Aufklärungsflugs im türkisch-syrischen Grenzgebiet.

„Wenn in Ankara jemand denkt, dass durch das Verbot eines russischen Aufklärungsfluges irgendetwas verheimlicht werden kann, ist er unprofessionell“, sagte Konaschenkow. Der beantragte Aufklärungsflug sollte auf der Grundlage des Open-Sky-Vertrags von 2002 zwischen dem 2. und 5. Februar über Luftwaffenstützpunkte führen, die von der Nato genutzt werden.

Das russische Verteidigungsministerium betrachte die Verweigerung der Überflugrechte als einen „gefährlichen Präzedenzfall“ und als einen „Versuch, illegale militärische Aktivitäten nahe der syrischen Grenze zu verschleiern“, sagte Konaschenkow. Derartige „Entscheidungen eines Nato-Mitglieds“ würden „nicht zur Verstärkung von Sicherheit und Vertrauen in Europa beitragen“.

An der türkisch-syrischen Grenze würden Soldaten und Militärgerät zusammengezogen, sagte Konaschenkow. Mit dem dort zur Verfügung stehenden Material könnten „schnelle Bewegungen“ von Militärkolonnen „in einem Kriegsgebiet“ organisiert werden.

Fast zeitgleich mit den Äußerungen aus Moskau steig der Ölpreis sprunghaft. Rohöl der Sorte WTI stieg auf über 33 Dollar, Brent auf über 35 Dollar.

Auf Anfrage wollte das türkische Außenministerium nicht zu den russischen Vorwürfen Stellung nehmen. Es bestätigte aber, dass ein russischer Überflugantrag aus „Sicherheitsgründen“ untersagt worden sei. Ende Januar warf Ankara Russland vor, dass ein russisches Kampfflugzeug in den türkischen Luftraum eingedrungen sei. Am 24. November war eine russische Su-24 durch die türkische Luftwaffe im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen worden.

Doch Erdogan droht offenbar mit einem Truppeneinmarsch in Dscharabulus am Euphrat. Dies ist der Hautnachschubweg des IS. Kommt es zum Ernstfall einer türkischen Invasion, wird Russland seine S-400-Raketen einsetzen, hieß es damals aus Moskau.

Ende Januar hatte die türkische Armee offenbar bereits schon einmal einen Einmarsch nach Syrien geplant. Damals hatten israelische, russische und kurdische Medien berichten, dass die Türkei mit Truppen-Einheiten den Norden Syriens infiltriert hätte. Der türkische Geheimdienst behauptet damals dagegen, russische Soldaten an der Grenze zur Türkei gesehen haben zu wollen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handelsregistergebühren sollen kräftig steigen – eine weitere teure Belastung für Unternehmen!
13.09.2024

Das Bundesjustizministerium will die Gebühren für den Handelsregistereintrag um 50 Prozent erhöhen. Ein besserer Kostendeckungsgrad soll...

DWN
Panorama
Panorama Bundesverfassungsgericht: Zustimmung zur geplanten Reform
13.09.2024

Ein breites Parteienbündnis setzt sich dafür ein, die Widerstandskraft des Bundesverfassungsgerichts zu stärken. Dies geschieht vor dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Störung bei Kartenzahlungen: Leider kein Einzelfall - was wirklich passiert ist
13.09.2024

Über mehrere Stunden hinweg war das System für Kartenzahlungen in Deutschland betroffen, bevor am Donnerstag-Nachmittag Entwarnung...

DWN
Politik
Politik Putin: Einsatz von Präzisionswaffen wäre Nato-Kriegsbeteiligung
13.09.2024

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht den möglichen Einsatz westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief im russischen Territorium...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: DB Schenker wird an dänische DSV verkauft
13.09.2024

Das dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, für einen Betrag von 14,3 Milliarden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flugtaxis laut Studie zu teuer und auch nicht unbedingt CO2-ärmer
13.09.2024

Sie haben sich noch gar nicht durchsetzen können, nun kommen E-Hubschrauber und Flug-Taxis auch aus Umwelterwägungen in Verruf. Die...

DWN
Politik
Politik Merz: Deutschland soll Zurückweisungen drei Monate lang testen
13.09.2024

Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen der Regierung und der CDU/CSU über Maßnahmen zur Reduzierung irregulärer Migration, schlägt...

DWN
Politik
Politik Spionage und Sabotage haben Hochkonjunktur: Militärgeheimdienst warnt vor Russen
13.09.2024

Der Militärgeheimdienst MAD stellt Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder ins Zentrum. Die Abwehr von Ausspähungen und...