In der nordsyrischen Provinz Aleppo haben Kurden-Milizen nach Angaben einen strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt eingenommen. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hätten gemeinsam mit ihren arabischen Verbündeten der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), die Rebellen der Al-Nusra-Front, Ahrar Al-Scham und der Freien Syrischen Armee (FSA) von dem Stützpunkt Minnigh und aus drei angrenzenden Dörfern vertrieben, teilte Al-Masdar News am Donnerstag mit. Die Kämpfe um den Flughafen dauerten insgesamt 48 Stunden an. Die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad hatten die Kontrolle über den Flughafen bereits im August 2013 verloren.
Die Kurden der YPG und die SDF befinden sich nun in einer strategisch vorteilhaften Position, um die Rebellenhochburg Azaz zu erobern, die sich direkt an der türkischen Grenze befindet. Nach der Eroberung von Azaz werden die Kurden die Möglichkeit haben, diese Stadt mit dem Kurdengebiete Afrin zu vereinen und einen kurdischen Korridor bis in die nordöstliche Provinz Hasaka zu errichten. In der Folge würde entlang der gesamten Grenze zur Türkei ein zusammenhängendes Kurdengebiet entstehen, das die Türkei destabilisieren könnte. Ankara hatte zuvor mehrmals angekündigt, dass ein kurdischer Korridor entlang der türkischen Grenzen nicht hingenommen werde. Doch die YPG wird sowohl von Russland als auch von den USA aktiv unterstützt. Die Kurden-Milizen vertrauen darauf, dass Russland einen Einmarsch der Türken verhindern wird, sagt der Führer des politischen Arms der YPG (PYD), Salih Muslim, im Interview mit Al-Monitor.