Finanzen

Turbinen- Hersteller MTU steigert Gewinn, Aktie bricht ein

Der Turbinenhersteller MTU hat für das vergangene Jahr eine Gewinnsteigerung von rund einem Fünftel bekanntgegeben. Neben einer guten Auftragslage profitiert das Unternehmen von Aufträgen, die in Dollar abgerechnet werden. Trotzdem sank der Wert der Aktie stark ab, weil Anleger mit einem höheren Umsatz gerechnet hatten.
16.02.2016 10:02
Lesezeit: 1 min

Der Triebwerkbauer MTU profitiert von dem starken Dollar und guten Geschäften mit der Wartung ziviler Flugzeugantriebe. Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr auf vergleichbarer Basis um 21 Prozent auf 307 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. In Aussicht gestellt hatte der Vorstand 295 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Stufe Ebit) stieg deutlicher als prognostiziert um 15 Prozent auf 440 Millionen Euro.

„Die durchweg positiven Marktindikatoren erlauben es uns, die Messlatte für 2016 wieder ein Stück höher zu legen“, erklärte Vorstandschef Reiner Winkler. Der Münchner Konzern profitiere davon, dass Flugzeugbauer wie Airbus oder Boeing hohe Auftragsbestände für Modelle hätten, an deren Antrieben MTU mitwirke. Zudem wachse der Markt für Triebwerke, die die Münchner bei Kunden Instand halten, überdurchschnittlich stark. Dass die Aufträge in Dollar abgerechnet werden, verleiht dem Konzern in Euro zusätzlichen Schub. Der Auftragsbestand legte im Schlussquartal nochmals zu, so dass MTU nach eigenen Angaben nun für fast drei Jahre ausgelastet ist.

Überschattet wurde der Gewinnanstieg von MTU Aero von einem aus Sicht der Anleger enttäuschenden Umsatz. Die Aktie des Triebwerkbauers brach gegen den Trend um sechs Prozent ein und war damit Schlusslicht im Nebenwerte-Index MDax. Das Unternehmen steigerte die Erlöse 2015 zwar um 13,3 Prozent auf 4,435 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten allerdings im Schnitt mit 4,56 Milliarden Euro gerechnet. Auf den Umsatz werde derzeit besonders geachtet, sagte ein Börsianer. Beim operativen Gewinn übertraf MTU mit 440 Millionen Euro die Markterwartung (438 Millionen Euro) leicht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....