Technologie

Vodafone stößt mit neuer Technik das Ende der Sim-Karte an

Deutsche Mobilfunk-Kunden können künftig beliebig zwischen verschiedenen Mobilfunkanbietern wechseln. Möglich macht dies eine programmierbare eSim-Karte, die Vodafone ab März anbietet. Die Technologie soll zunächst in Computer-Uhren und später in Smartphones eingesetzt werden.
18.02.2016 15:44
Lesezeit: 1 min

Als erster Handynetzbetreiber in Deutschland bietet Vodafone ab März eine programmierbare Sim-Karte an. Das Teil hat nach Einschätzung von Experten das Potenzial, die ganze Mobilfunkbranche auf den Kopf zu stellen. Zunächst soll die sogenannte eSim bei einer Computerarmbanduhr von Samsung Einzug halten, sagte in Vodafone-Sprecher am Donnerstag. Die Geräte seien dafür besonders geeignet, da sie kaum Platz für herkömmliche Sim-Karten böten. Später sei auch der Einsatz in Mobilfunktelefonen möglich.

Mit einer eSim können Nutzer ohne Aufwand zwischen verschiedenen Mobilfunkbetreibern wechseln. Statt einer neuen Chip-Karte ist dafür nur noch ein Computersignal des Betreibers nötig. Die Technologie kann nach Meinung von Experten das bisherige Verhältnis zwischen Netzanbietern und Kunden grundlegend ändern, da Nutzer sich jederzeit ins jeweils günstigste oder stärkste Handynetz einwählen können. In einem weiteren Schritt könnte das Smartphone den Wechsel automatisch im Hintergrund erledigen, ohne dass der Besitzer davon etwas mitbekommt.

Die Mobilfunkbranche hatte sich jahrelange gegen die Einführung einer solchen Karte gewehrt. Vodafone presche nun vor, da künftig mehr elektronische Geräte ans Mobilfunknetz angeschlossen seien, sagte der Firmensprecher. Die Produkte dürften überwiegend wegen ihrer kleinen Größe keinen Platz mehr für physische Sim-Karten bieten. Auch die Deutsche Telekom setze künftig auf die neue Technik, sagte ein Konzernsprecher. In welchem Gerät die eSim erstmals verbaut werde, sie noch nicht absehbar.

Apple hatte die neue Technologie Ende 2014 erstmals in einem Tablet-Computer eingebaut. Später schloss sich Samsung dem Projekt eSim an und seitdem treiben die beiden Smartphone-Marktführer die Abschaffung der klassischen Handychip-Karte voran.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...