Politik

Aleppo: Hunderte ISIS-Kämpfer fliehen vor Syrern und Russen

Die syrische Armee hat mit russischer Unterstützung das Wärmekraftwerk von Aleppo und alle Dörfer in der Al-Safira-Ebene zurückerobert. Hunderte IS-Kämpfer wurden in die Flucht geschlagen. Die Außenminister Kerry und Lawrow haben sich auf die Rahmenbedingungen für einen Waffenstillstand verständigt.
22.02.2016 00:44
Lesezeit: 1 min
Aleppo: Hunderte ISIS-Kämpfer fliehen vor Syrern und Russen
Die syrischen Spezialkräfte unter Generalmajor Suheil al-Hassan haben das Wärmekraftwerk von Aleppo vom IS befreit. (Screenshot)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Landungs-Sturmbrigade „Tiger Forces“(Quawat Al-Nimr) der syrischen Armee (SAA) hat mit Unterstützung der russischen Luftwaffe alle Dörfer in der Al-Safira-Ebene von Aleppo vom IS befreit. 700 IS-Kämpfer sollen zuvor aufgrund der schweren Kämpfe geflohen sein und 100 bis 150 Kämpfer zur Verteidigung des Wärmekraftwerks von Aleppo zurückgelassen haben.

Die „Tiger Forces“ eroberten das Kraftwerk zurück, berichtet Al-Masdar News. Die Sturmbrigade brachte auch die Autobahn zwischen Aleppo und Rakka unter ihre Kontrolle. Zuvor hatten die Syrer und Russen den IS bei Aleppo umzingelt. Der IS wird sich von nun an auf die Verteidigung seiner Hochburgen Al-Bab und Deir Hafer konzentrieren. Falls es der Terror-Miliz nicht gelinge sollte, diese beiden Hochburgen erfolgreich zu verteidigen, würde ihre Stellung im Nordwesten von Syrien einbrechen.

Am Sonntag war es in Damaskus und Homs zu verheerenden Selbstmordanschläge gekommen. Der IS bekannte sich zu den Anschlägen, bei denen es offenbar Dutzende Tote gegeben hat.

Eine besonders große Rolle bei der Rückeroberung der Gebiete im Westen des Landes soll Generalmajor Suheil al-Hassan gespielt haben, der Chef der Luftwaffenaufklärung ist und die russischen Luftschläge koordiniert. Unter ihm dienen Syrer aller Religionsgruppen. In der SAA dienen Alawiten, Sunniten, Christen und Drusen, berichtet Newsweek. Neben Suheil al-Hassan gehört der drusisch-syrische General Issam Zahreddine zu den populärsten Generälen des Landes.

Die Außenminister der USA und Russland haben sich am Sonntag auf die Eckpunkte für einen Waffenstillstand verständigt. Der TASS zufolge hält sich das russische Außenministerium über die Details bedeckt. In der Stellungnahme wird nur festgehalten, man habe sich auf "zusätzliche Parameter" für einen Waffenstillstand geeinigt. Ausdrücklich wird betont, dass der Kampf gegen Terroristen weitergehen müsse. Die Russen verstehen darunter alle von den UN aufgeführten Gruppen, also auch die von Saudi-Arabien und früher auch den USA unterstützte al-Nusra Front.

US-Außenminister John Kerry zeigte sich am Sonntag nach einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow optimistisch und sagte, beide Länder hätten sich grundsätzlich auf die Bedingungen für eine Feuerpause geeinigt, die in den kommenden Tagen beginnen könnte. "Wir sind näher an einer Waffenruhe als je zuvor." Er gehe davon aus, dass Präsident Barack Obama und dessen russischer Kollege Wladimir Putin in den kommenden Tagen über weitere Details sprächen. Den Plan für ein solches Gespräch bestätigten auch die Russen.

Über die al-Nusra-Front sagte Kerry nichts. Die Gruppe hat am Wochenende bei den UN um die Waffenruhe nachgesucht. Dies dürfte allerdings vor allem militärisch-taktische Gründe haben: Die zur al-Kaida gehörende Miliz ist durch die russischen Luftschläge in die Defensive geraten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...