Finanzen

USA rufen die Welt zu Hilfe, um Trump als Präsident zu verhindern

Die USA rufen die 20 größten Wirtschaftsmächte dazu auf, die globale Konjunktur zu beleben. Mit dem ungewöhnlichen Hilferuf an die Führer der Welt will das Establishment in Washington verhindern, dass der Außenseiter Donald Trump der nächste US-Präsident wird. Wenn die US-Wirtschaft nicht anspringt, dürfte Trump die Stimmen der Enttäuschten aufsammeln.
24.02.2016 01:14
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, greift in einer interessanten Analyse den Hilferuf der USA auf, mit dem US-Regierung die G-20-Staaten auffordert, die Weltkonjunktur zu beleben:

"Trotz der ausgeprägten geopolitischen Auseinandersetzung der USA mit China und Russland, als auch verdeckt im Hintergrund mit Brasilien, fordern die USA auf dem am Freitag und Samstag stattfindenden G-20 Gipfel in Shanghai nachhaltige gemeinsame Konjunkturmaßnahmen, sowohl geld- als auch haushaltspolitischer Natur. In diesen Kontext passt fraglos die Einlassung des finnischen EZB-Ratsmitglieds Liikanen, der die Bereitschaft der EZB betonte, bei Bedarf die Geldschleusen weiter zu öffnen.

Es gilt hier, eine andere Frage zu stellen: Wenn die USA von anderen Ländern Maßnahmen fordern, was werden die USA zu dieser Konjunkturbelebung beisteuern, denn die US-Wirtschaft lieferte 2015 die größte konjunkturelle Enttäuschung?

Vor diesem Hintergrund ist ein Ausstieg der US-Zentralbank aus der Zinswende als erster zarter Schritt zunehmend wahrscheinlich. Genau dieser Umstand ist an den Märkten definitiv nicht diskontiert. Mehr noch muss mit dem Ausstieg aus der Zinswende längst nicht das Ende der Neuausrichtung der US-Zentralbank eingeläutet sein. Das Thema QE4 mag im Verlauf des Jahres prominenter werden, als es der Finanzmarkt derzeit wahrhaben will.

Dabei kann durchaus ein Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen hergestellt werden. Sollte sich die US-Konjunkturlage weiter eintrüben, würden voraussichtlich die Kandidaten Trump und Sanders profitieren. Das läge nicht im Interesse des obwaltenden US-Establishments. Unter Umständen bietet das G-20 Treffen aber auch Möglichkeiten, den politischen Zwist einzugrenzen (Ukraine, Südchinesisches Meer, Syrien)."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.