Politik

Flüchtlinge: Baltikum schließt Grenze zu Russland

Weil die Balkanroute dicht ist, bauen Estland, Litauen und Lettland Grenzzäune und verschärfen die Personenkontrollen. Das Baltikum fürchtet, dass ein neuer Flüchtlingsansturm über Russland erfolgen könnte.
08.03.2016 16:21
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Estland, Litauen und Lettland bauen Grenzzäune und verschärfen die Personenkontrollen an den Übergangsstellen. In den baltischen Staaten geht die Sorge um, dass jetzt Flüchtlinge und Migranten die drei Länder an der Ostsee zum Eingangstor in die EU auswählen könnten, da die Balkanroute weitgehend geschlossen ist. Die Länder misstrauen vor allem Russland, das jederzeit Tausende Flüchtlinge durchlassen könnte. Aber auch den Weg über Weißrussland könnten die Flüchtlinge nehmen.

Im vergangenen Jahr kamen rund 6.000 Asylbewerber über Russland nach Finnland und Norwegen. „Bis dahin hatten weder Finnland noch Norwegen ein Einwanderungsproblem an der russischen Grenze“, sagte der Chef des litauischen Grenzschutzes, Renatas Pozela zu Reuters. Dann seien die Zahlen wie durch Zauberhand innerhalb einer Woche in die Höhe geschnellt. Nach nur wenigen Wochen war dies aber wieder vorbei.

Lettland und Estland haben nun begonnen, an ihrer Grenze zu Russland Zäune zu errichten. In Litauen begannen diese Woche Hunderte Grenzschützer, Polizisten und Soldaten eine Übung zur Bewältigung von Krisen an der Staatsgrenze. Dabei soll auch die Wiedereinführung von Personenkontrollen an der Grenze zu Lettland geübt werden. Estland installiert Überwachungstechnik wie sie schon an der Grenze zwischen Litauen und Weißrussland in Betrieb ist. Sie soll dazu dienen, sowohl Schmuggel als auch illegale Einwanderung zu unterbinden.

„Es ist bedauerlich, dass wir das brauchen“, sagte der lettische Parlamentarier Ojars Eriks Kalnins unter Verweis auf den Grenzzaun. Angesichts der gegenwärtigen Umstände in Europa, der ganzen Flüchtlingskrise, könnte das aber notwendig sein, sagte er. Bislang allerdings ließ sich kaum ein Flüchtling im Baltikum blicken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...