Politik

Deutschland fordert von Russland Einhaltung der Menschenrechte

Lesezeit: 1 min
09.03.2016 14:07
Die Bundesregierung fordert von Russland die Einhaltung der Menschenrechte im Zusammenhang mit der Behandlung der ukrainischen Kampfpilotin Sawtschenko. Sie solle aus humanitären Gründen freigelassen werden.
Deutschland fordert von Russland Einhaltung der Menschenrechte

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bundesregierung hat Russland zur „sofortigen Freilassung“ der ukrainischen Kampfpilotin Nadja Sawtschenko aufgerufen. Der Gesundheitszustand der 34-jährigen gebe wegen ihres Hungerstreiks Anlass zu ernster Besorgnis, sie müsse aus „humanitären Gründen“ freigelassen werden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die mehr als 20-monatige Inhaftierung und die „fragwürdigen Verhörmethoden“ widersprächen internationalen Standards.

Das Urteil gegen Sawtschenko soll am 21. und 22. März gesprochen werden, wie das Gericht im russischen Donezk am Mittwoch mitteilte. Sawtschenko zeigte den Richtern aus Protest ihren ausgestreckten Mittelfinger und erklärte, sie werde weiter jegliche Nahrung und Wasser verweigern, wenn das Urteil nicht binnen einer Woche gesprochen werde. Die 34-Jährige isst und trinkt schon seit dem vergangenen Donnerstag nichts mehr.

Die russische Staatsanwaltschaft wirft Sawtschenko vor, als Kämpferin eines Kiew-treuen Bataillons im Juni 2014 den Aufenthaltsort von zwei russischen Journalisten in der Ostukraine an das ukrainische Militär durchgegeben zu haben. Die Journalisten wurden durch Granatbeschuss getötet – und Sawtschenko soll dafür mitverantwortlich sein. Ihr droht eine lange Haftstrafe.

Seibert sagte, es gebe viele Fragen dazu, wie Sawtschenko auf russisches Territorium „gebracht wurde“ – sie selbst sagt, sie sei von Rebellen gefangen genommen und an Russland ausgeliefert worden. Seibert sagte weiter, der Prozess gegen die Pilotin verstoße gegen den Geist und die Buchstaben der Minsker Vereinbarung, die einen Austausch aller Gefangenen und Geiseln vorsehe.

Im Hinblick auf die Türkei hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière erst vor wenigen Tagen erklärt: „Wir sollten nicht der Schiedsrichter beim Thema Menschenrechte für die ganze Welt sein.“ Die Türkei hatte zuvor die kritische Zeitung zwangsverstaatlicht und gestürmt; in der Ost-Türkei tobt ein brutaler Bürgerkrieg zwischen der türkischen Regierung und der PKK. Menschenrechtsorgansiationen werfen der Türkei vor, die Zivilbevölkerung nicht ausreichend zu schützen und die Kämpfe in Wohnvierteln auszutragen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...