Die meisten asiatischen Börsen haben zum Wochenschluss noch einmal zugelegt. Sie folgten damit dem Trend der Wall Street, die am Vortag deutliche Kursgewinne verbuchte. Die Talfahrt des Dollar zum Euro verhalf vor allem amerikanischen Industriewerten zu Höhenflügen, die damit kalkulierten, ihre Waren auf dem Weltmarkt günstiger anbieten zu können. Dies war wohl auch der Grund, warum sich die Börse in Tokio gegen den Trend bewegte. Auf ihre Kurse drückte der Anstieg des Yen im Verhältnis zum Dollar, was als Belastung für die Exportwirtschaft des Landes gewertet wurde. Hintergrund ist die Ankündigung der US-Notenbank Fed, behutsamer bei künftigen Zinserhöhungen vorzugehen.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,25 Prozent im Minus bei 16.724 Punkten. Zu den Verlierern zählten insbesondere Exportwerte wie die Autobauer Toyota und Nissan, die jeweils rund zwei Prozent einbüßten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor ein Prozent auf 1345 Zähler. Die Börse in Schanghai schloss hingegen 1,72 Prozent fester. Auch an anderen Aktienmärkten der Region gab es Gewinne: Der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik ohne Japan legte 0,8 Prozent zu. An den fernöstlichen Devisenmärkten notierte der Euro mit 1,1286 Dollar. Zum Yen verlor die US-Währung auf 111,25 Yen.
Der deutsche Leitindex Dax legte zur Eröffnung leicht zu, sackte dann aber auf 9830 Punkte ab, was ein Minus von 0,6 Prozent bedeutete. Marktanalyst Ben Le Brun vom Online-Broker OptionsXpress beurteilte die Aussichten für die Aktienmärkte verhalten optimistisch. „Wir haben eine wichtige Woche hinter uns und sind nicht nur unbeschädigt, sondern scheinbar gestärkt daraus hervorgegangen.“ Dank der anhaltenden lockeren Geldpolitik von EZB, Fed & Co. rechne er mit weiteren Kursgewinnen.
Der Telekom-Anbieter übernimmt für 714 Millionen Euro knapp ein Viertel am Schweizer Mitbewerber Sunrise. Freenet-Titel gaben daraufhin 1,1 Prozent nach. An der Züricher Börse gewannen Sunrise neun Prozent.