Politik

Spanien und seine Regionen verfehlen Defizit-Ziel

Lesezeit: 1 min
07.12.2012 16:49
Der spanische Wirtschaftsminister kann nicht sparen - und auch die Regionen schaffen es nicht. Daher fordert Luis de Guindos eine erneute Lockerung der Defizitgrenzen für Spanien.
Spanien und seine Regionen verfehlen Defizit-Ziel

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Bofinger zu Europa: „Irgendwie müssen wir dieses Ding retten!“

Der Spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos (Ex-Spanien-Chef der Lehman Bros.) fordert, dass „die EU-Kommission die Sparziele für das nächste Jahr lockern“ solle. Nicht nur dieses Jahr sind die Zielvorgaben im Bereich der Neuverschuldung in Gefahr. Voraussichtlich werden Katalonien und Andalusien bereits dieses Jahr nicht wie geplant sparen können. Der katalanische Präsident Artur Mas nannte die Sparziele „unmöglich", wie El Pais berichtet.

Die Spanische Zentralregierung will die Kontrolle über die Finanzen durch die Anwendung des sogenannten Stabilitätsgesetzes zurückgewinnen. Darin werden die Regionen und Kommunen vom Finanzministerium darauf aufmerksam gemacht, dass die Sparvorgaben in Gefahr sind. Danach bleibt ihnen noch einen Monat Zeit, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Anschließend wird die Zentralregierung eingreifen und die Finanzen für die Region übernehmen, sollten diese ihre Probleme nicht innerhalb eines halben Jahres in den Griff bekommen.

Mit dem Stabilitätsgesetz erhöht die Zentralregierung den Druck auf ihre Regionen. Nach einem Bericht von Open Europe braucht Spanien bis 2015 etwa 542 Milliarden Euro, um überleben zu können. Davon gehen bis zu 100 Milliarden an die Banken (mehr hier). Der ESM kann bis 2014 jedoch maximal 500 Milliarden zur Verfügung stellen (hier).

Die Regionen haben das Vertrauen in die Fähigkeiten der Regierung verloren, ihre Ausgaben zu zügeln und politische Kontrolle auszuüben. Katalonien will nächstes Jahr ein Referendum abhalten, in dem über die Unabhängigkeit der Region abgestimmt wird (hier). Seit April wird bereits darüber spekuliert, wann diese Umstände Spanien in einen von der EU und der EZB finanzierten Bailout treiben.

Weitere Themen:

Gruselig: Die CIA betreibt eine Kinder-Website

Großbritannien: Studium erhöht Chance auf Arbeitslosigkeit

EU zu langsam: Türkei will Zypern retten


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...