In Madrid spitzt sich die Lage der desolaten Banken weiter zu. Die Regierung versucht verzweifelt, eine Lösung zu finden, um die von vielen faulen Immobilienkrediten bedrohten Banken von einem Crash zu bewahren. Der Herabstufung von 11 spanischen durch Standard & Poor's hat den Druck auf Spanien weiter eröht (hier). Noch versucht Madrid, nach außen die Ruhe zu bewahren und lehnt offiziell Hilfe durch die EU ab. Doch hinter den Kulissen arbeiten die Experten fiederhaft an einer Lösung, mit einem neuen Vehikel Entlastung für die Banken zu schaffen.
Bei dem derzeitigen Plan zur Unterstützung des Bankensektors, handele es sich, so die Regierung, eben um keine Bad Bank, weil die teilenehmenden Banken nur in der Lage sein würden, bei dieser Asset Management Gesellschaft Anleihen zu parken, wenn sie genügend Rückstellungen für schlechte Kredite beiseitegelegt hätten. Diese notwendigen Rücklagen würden unabhängig und neutral berechnet werden.
Das spanische Ministerium für Wirtschaft geht davon aus, dass die spanischen Banken zusätzliche Reserven in Höhe von 55 Milliarden Euro benötigen. UBS beispielsweise schätzt diese Reserven allerdings auf 100 Milliarden Euro (hier). Derzeit belaufen sich die schlechten Kredite der spanischen Banken auf über 143 Milliarden Euro (mehr hier). Wie dringend die spanischen Banken Geld benötigen, zeigte sich zuletzt bei den abgerufenen EZB-Krediten in einem Umfang von mehr als 316 Milliarden allein im März dieses Jahres (hier).
Ein Regierungsbeamter sagte der FT, diese Gesellschaft, die keine Bad Bank ist, würde die Banken von der Last befreien, Häuser verkaufen zu müssen, so dass sie sich wieder auf ihr Kerngeschäft - die Kreditvergabe an den privaten Sektor - konzentrieren können. Offen bleibt jedoch die Frage, wie die Banken in der Lage sein werden, die geforderten Rückstellungen und Kapitalerhöhungen zu erreichen, die sie benötigen, um Anleihen auf einer potentiellen Bad Bank nach Art der spanischen Regierung zu parken.
Außerdem stellt sich die Frage, was mit den faulen Krediten am Ende geschehen soll: Wenn die spanische Wirtschaft weiter in der Rezession verharrt, wird der Steuerzahler am Ende die Rechnung bezahlen - und über den Umweg der Target 2-Salden muss davon ausgegangen werden, dass die Lösung des Problems zu einem erheblichen Teil nach Deutschland exportiert werden dürfte.