Finanzen

Europas Börsen mit Verlusten nach Scheitern der Öl-Gespräche

Lesezeit: 1 min
18.04.2016 10:11
Die europäischen Börsen sind mit Verlusten in die Woche gestartet. Besonders betroffen vom Scheitern der Ölpreis-Gespräche ist Russland. Die Börse in Moskau geriet daher wie der Rubel unter Druck.

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Nach den gescheiterten Verhandlungen über eine Deckelung der Fördermenge ist der Ölpreis auf Talfahrt gegangen. Im asiatischen Handel fiel der Ölpreis zu Handelsbeginn am Montagmorgen um knapp sieben Prozent. Auch die Börsen weltweit gaben nach - vor allem in Russland, das stark abhängig von Erlösen aus dem Ölverkauf ist. Die Ölproduzenten hatten sich zuvor nicht auf ein Einfrieren der Fördermenge einigen können.

Wenige Stunden nach Öffnung der Märkte in Asien lag der Preis für die US-Referenzsorte WTI immer noch rund fünf Prozent im Minus bei 38,34 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni lag 4,55 Prozent niedriger bei 41,13 Dollar (36,43 Euro). Zuvor hatte der Preis für die beiden Sorten den tiefsten Stand seit zehn Tagen erreicht.

Der Leitindex der russischen Börse sackte am Morgen um mehr als vier Prozent ab und notierte am Vormittag mit 3,74 Prozent im Minus. Die russische Währung, der Rubel, verlor fast drei Prozent gegenüber dem Dollar. Auch die Börsen in Frankfurt am Main, London und Paris gaben leicht nach. Der Dax sank zu Handelsbeginn um fast 1,2 Prozent, verkleinerte das Minus aber bis zum Nachmittag.

Eigentlich wollten 18 Mitglieder und Nicht-Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Sonntag in Katars Hauptstadt Doha über Maßnahmen gegen den Preisverfall beim Öl beraten. Angepeilt war ein Einfrieren der Fördermenge auf dem Niveau von Januar. Auf diese Maßnahme hatten sich Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela im Februar geeinigt.

Allerdings erklärte Katars Energieminister Mohammed ben Saleh al-Sada nach sechsstündigen Beratungen, die betroffenen Staaten bräuchten „mehr Zeit“. Ein Termin für neue Beratungen wurde aber nicht festgelegt.

Nach Angaben von Teilnehmern verlangte insbesondere Saudi-Arabien die Einbindung des Iran, der ein Einfrieren der Produktion ablehnt und in letzter Minute erklärte, es werde kein Vertreter zu dem Treffen geschickt. Teheran will von der teilweisen Aufhebung der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomabkommen profitieren und seinen Marktanteil an der Ölproduktion wieder steigern.

Trotz des Fehlens des Landes in Doha seien die Erwartungen an eine Einigung auf eine Deckelung der Produktion hoch gewesen, sagte FXTM-Analyst Lukman Otunuga. Der festgefahrene Konflikt zwischen den beiden Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran habe „alle Bemühungen sabotiert“. Die Ölpreise seien deshalb auf Talfahrt gegangen.

Seit Sommer 2014 gab es wegen des Überangebots von Rohöl ein Minus von rund 60 Prozent.

 

 


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