Die von China dominierte Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) wird in Kürze an drei Projekten im Kontext ihrer strategischen Vision „One Belt, One Road“ mitarbeiten, wie Financial Times berichtet. Damit ist eine Strategie zur verkehrstechnischen Erschließung von Zentralasien gemeint, die sowohl über den Landweg („Neue Seidenstraße“) als auch über den Seeweg („Maritime Seidenstraße“) verwirklicht werden soll.
Bei den Projekten kooperiert die AIIB mit Organisationen, die vornehmlich unter amerikanischem, japanischem und europäischen Einfluss stehen. Dazu gehört die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Weltbank sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Möglich wurden die Kooperationen, weil sich die AIIB verpflichtete, sich die bei ADB und Weltbank pro forma herrschenden Grundsätze guter Unternehmensführung anzueignen. Die ADB wiederum änderte ihre Geschäfts-Prinzipien, um die AIIB bei einem Projekt in Pakistan ins Boot holen zu können.
Die Schaffung der AIIB war ein schwerer Schlag für die US-Regierung, weil sich fast alle ihrer Verbündeten entgegen der Warnungen aus Washington an der von Peking dominierten Investitionsbehörde beteiligten. Japan war das einzige Land aus dem amerikanischen Lager, das der AIIB ferngeblieben ist.
Bei den Projekten handelt es sich um den Bau eines 64 Kilometer langen Autobahnabschnitts in Pakistan, eine Fernstraße von der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe an die Grenze zu Usbekistan sowie eine Ringstraße in der kasachischen Wirtschaftsmetropole Almaty, wie Financial Times schreibt. Alle drei Projekte bedürfen noch einer formalen Zustimmung der AIIB-Führung.
Die Zusammenarbeit hat für beide Seiten Vorteile. Die AIIB kann ihr Projekt-Portfolio schneller erweitern, als dies alleine möglich gewesen wäre. Ihre Partner hingegen profitieren von den beträchtlichen Finanzmitteln, über die die AIIB verfügt. „Die Weltbank kann mehr Wirkung mit weniger Geld erzielen. Die Vorteile für die AIIB liegen darin, dass sie ihr Portfolio und damit ihre Kreditwürdigkeit stärken kann“, wird eine Quelle von Financial Times zitiert.
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