Bei den Vorwahlen am Dienstag haben Donald Trump und Hillary Clinton ihren Kurs in Richtung Präsidentschaftskandidatur fortgesetzt, wie AFP berichtet. Bei den Demokraten ist die Kandidatur für Clinton nun in Reichweite. Bei den Republikanern sind die Chancen Trumps auf die Kandidatur ebenfalls erheblich gewachsen.
Nach Angaben der US-Sender gewann Trump in den Staaten Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island mit weitem Vorsprung gegen seine beiden Rivalen Ted Cruz und John Kasich. Laut Hochrechnungen von CNN erzielte er in den fünf Staaten Ergebnisse zwischen rund 55 und 65 Prozent. Bei den Demokraten siegte Clinton demselben Sender zufolge deutlich mit Ergebnissen zwischen 51 und mehr als 60 Prozent in Delaware, Maryland, Pennsylvania und Connecticut, während Senator Bernie Sanders in Rhode Island mit etwa 55 Prozent gewann.
Der Fokus lag an diesem Wahltag auf den bevölkerungsreichen Staaten Maryland und Pennsylvania mit einer besonders hohen Zahl von Delegierten für die Nominierungsparteitage im Juli. Aussagekräftige Angaben über die Verteilung der Delegierten lagen am Wahlabend aber zunächst noch nicht vor.
Bei den Republikanern liegt die Schwelle zu absoluten Mehrheit bei 1237 Delegiertenstimmen. Trump hatte vor den Wahlen am Dienstag laut CNN bereits 846 Stimmen beisammen. Allerdings hatte sein klarer Sieg in Pennsylvania nur begrenzte Auswirkung auf die Verteilung der dortigen Delegierten. Denn von den 71 Delegierten, die dieser Staat zum Parteitag der Republikaner entsendet, sind nur 17 an das Ergebnis der Vorwahl gebunden.
Um Trump auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur doch noch zu stoppen, hatten seine beiden Rivalen am Sonntag einen Pakt geschlossen. Cruz und Kasich sagten einander zu, sich bei Vorwahlen in den drei Staaten Indiana, Oregon und New Mexico in den kommenden Wochen nicht gegenseitig im Wege zu stehen. Dort rechnen sie sich jeweils gute Chancen gegen Trump aus. Die Chancen von Cruz und Kasich, Trump doch noch am Erreichen der absoluten Mehrheit zu hindern, sind nun jedoch weiter gesunken.
Trump appellierte am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Siegerrede in New York an seine Rivalen, aus dem Rennen auszusteigen: „Der Weg ist für sie verbaut. Wir sollen die Republikanische Partei versöhnen.“ Bei den Demokraten dürfte unterdessen Clinton der Schwelle von 2383 Delegierten, die sie für ihre Nominierung braucht, ein deutliches Stück näher gerückt sein. Vor den Wahlen am Dienstag hatte sie laut CNN bereits bei 1941 Stimmen gelegen. Allein in Pennsylvania waren 189 Delegiertenstimmen der Demokraten zu vergeben, in Maryland 95. In ihrer Siegerrede in Philadelphia schlug die Ex-Außenministerin versöhnliche Töne in Richtung von Senator Sanders an. Sie dankte ihm und seinen „Millionen von Unterstützern“ dafür, den Schwerpunkt der Kampagne auf die Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten gelegt zu haben. „Zusammen werden wir das schaffen“, sagte sie.
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