Die Kapitalflucht aus China hält an. Allein im November sei Kapital in Höhe von 41,2 Milliarden Dollar aus China ins Ausland abgeflossen, so die Berechnungen des Finanzunternehmens Huatai Securities. Dies sei ein neuer Rekord für 2012. Der massive Kapitalabfluss hänge möglicherweise mit der Flucht korrupter Beamter aus China zusammen. Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte der neue Parteichef Xi Jinping an, hart gegen korrupte Beamte vorgehen zu wollen.
Die parteiinterne Korruption ist ein großes Problem in China, das auch die wirtschaftliche Entwicklung stark gefährdet und sogar zum Crash führen kann (mehr hier). Sogar der neue Parteichef Xi Jinping, der im kommenden Jahr auch Ministerpräsident wird, steht unter Verdacht. Im Rahmen seiner Antikorruptionspolitik entließ er zum Beispiel in der Provinz Guangdong innerhalb von nur acht Tagen mindestens acht Beamte, berichtet die Epoch Times. Ein derart hartes Vorgehen sei bisher ungewöhnlich für die Abteilung für disziplinare Inspektion.
Im Jahr 2012 seien bisher allein beim Zoll am Pekinger Flughafen 354 hochrangige Beamte bei der Flucht ertappt worden, wird ein Mitarbeiter der chinesischen Behörde für zivile Luftfahrt (CAAC) zitiert. Allein die ertappten Beamten hätten mehr als 300 Milliarden Yuan (etwa 36 Milliarden Euro) außer Landes gebracht. Vor allem vor dem 18. Parteitag soll es aber auch eine regelrechte Fluchtwelle von Beamten gegeben haben. Hauptfluchtziele seien dabei die englischsprachigen Länder Amerika, Kanada, Australien und Neuseeland gewesen.
Aus dem aktuellen chinesischen Emigrationsbericht gehe hervor, dass China eine dritte Auswanderungswelle seit Beginn der Öffnungspolitik erlebt. Ein Großteil der Emigranten sei wohlhabend und gut gebildet (mehr hier). Schon im Jahr 2010 hätten 45 Millionen Chinesen einen dauerhaften Wohnsitz im Ausland gehabt, die höchste Quote weltweit. 2011 hätten 150.000 Chinesen in den Einwanderungsländern eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung erhalten.