Politik

Britischem Pfund droht Status-Verlust als Welt-Währung

Lesezeit: 1 min
25.05.2016 15:47
Die Rating-Agentur Standard & Poor’s warnt, dass das britische Pfund im Falle eines Ausscheidens Großbritanniens aus der EU aus dem IWF- Währungskorb ausgeschlossen werden könnte. Dadurch gehe der Status als globale Reserve-Währung verloren. Auch die Bewertung der Kreditwürdigkeit würde unter einem Brexit leiden.
Britischem Pfund droht Status-Verlust als Welt-Währung
Pfund-Sterling in der Jahressicht zum Euro. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die amerikanische Rating-Agentur Standard & Poor’s rechnet im Falle eines Austritts Großbritanniens aus der EU mit schwerwiegenden Konsequenzen für das britische Pfund, wie Bloomberg berichtet. Dieses werde nicht nur stark abwerten, sondern könnte auch aus dem Währungskorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) verbannt werden. Derzeit bildet das Pfund die drittgrößte Währungsgruppe im Korb, nach dem Dollar und dem Euro.

Auch die Bewertung der Kreditwürdigkeit des Landes – die derzeit mit der Bestnote AAA angegeben wird – könnte unter einem Brexit leiden, so die Rating-Agentur. „Eine Abkehr Großbritanniens von der EU könnte den Weltreserve-Status des Pfund bedrohen, weil dann ausländische Direktinvestitionen und andere Kapitalströme von dem Land abgelenkt werden könnten. Staaten, die eine Reservewährung kontrollieren profitieren von geldpolitischer Flexibilität, welche die Kreditwürdigkeit der Regierung unterstützt“, wird ein Analyst zitiert.

Das britische Pfund hatte am Mittwoch deutlich zugelegt, nachdem das Lager der EU-Befürworter in Großbritannien vor der Abstimmung über einen Verbleib wächst. Die Währung stieg um 0,5 Prozent auf 1,4709 Dollar. Damit notierte sie so hoch wie seit Anfang Mai nicht mehr. Einer im Namen des Online-Brokers IG durchgeführten Umfrage zufolge ist eine Mehrheit der Briten für einen Verbleib in der Europäischen Union. Dafür sind 44 Prozent, dagegen 38 Prozent, 18 Prozent wollten sich nicht festlegen. Die Briten stimmen am 23. Juni darüber ab, ob das Land die Gemeinschaft verlassen soll oder nicht.

Die EU bereitet indes nach den Worten von Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici keine finanzpolitischen Notfallmaßnahmen für einen Ausstieg Großbritanniens vor. „Wir haben keinen Plan B für einen Brexit“, sagte der Franzose am Freitag auf Fragen von Journalisten nach einer möglichen Stabilisierung des britischen Pfunds. Priorität beim derzeitigen G7-Finanzministertreffen in Japan habe, die Briten in der Gemeinschaft zu halten. „Unser einziger Plan ist, dass Großbritannien in einem vereinigten Europa bleibt.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...