Finanzen

FinTech kündigt Kunden, die viel Bargeld abheben

Lesezeit: 1 min
10.06.2016 20:43
Das Finanz-Start-up Number26 hat hunderten Kunden gekündigt, die nach eigenen Aussagen ein extremes Nutzerverhalten gezeigt haben. Offenbar stört sich das Unternehmen daran, dass viele Kunden häufig Bargeld abgehoben hatten. Dieses „Bargeld-fixierte Verhalten“ passe nicht zu einem digitalen Produkt.
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Das Finanz-Start-up Number 26 hat sich für die unangekündigte Kündigung hunderter Kunden gerechtfertigt. Von den rund 500 rausgeworfenen Kunden hätten viele ein „extremes Nutzerverhalten“ an den Tag gelegt oder das kostenlose Smartphone-Girokonto auf andere Weise „missbraucht“, sagte Mitgründer Maximilian Tayenthal einer Tageszeitung. Zugleich räumte er ein, das Unternehmen habe in der Sache „absolut schlecht kommuniziert“.

Mit der Smartphone-App von Number26 und der dazugehörigen Kreditkarte können die nach Unternehmensangaben rund 160.000 Nutzer an Geldautomaten klassischer Banken oder in Partnergeschäften wie etwa Supermärkten gratis Bargeld abheben und auch einzahlen. Die anfallenden Gebühren von etwa 1,50 bis zwei Euro pro Vorgang trägt das Unternehmen. „Es gab Kunden, die mehr als 30 Mal im Monat mit unserer Karte am Automaten Geld gezogen haben“, sagte Tayenthal. Da so pro Kunde Kosten von mehreren hundert Euro im Jahr entstanden seien, habe sich das Unternehmen von solchen Kunden getrennt.

Number26 sei davon ausgegangen, dass die Kunden wissen, „dass ihr Bargeld-fixiertes Verhalten nicht zu einem digitalen Produkt passt“, sagte Tayenthal der Zeitung. „Damit lagen wir falsch.“ Number26 arbeite nun an klareren Regeln. Die Verbraucherzentrale Sachsen vermutet, dass die gekündigten Kunden dem Unternehmen „nicht rentabel genug“ waren. Number26 locke zwar mit einem kostenlosen Konto, allerdings lohne es sich auch bei diesem Finanz-Start-up, „das Kleingedruckte zu lesen“. So werden bei Einzahlungen von monatlich mehr als 100 Euro 1,5 Prozent Gebühren auf den Mehrbetrag erhoben. Eine 500-Euro-Einzahlung koste somit sechs Euro, rechneten die Verbraucherschützer vor.


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