Die Daimler-Tochter Mercedes erwägt den Bau einer Autofabrik in Russland. Mercedes sei im Gespräch mit den russischen Behörden, um zu prüfen, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine lokale Pkw-Produktion gegeben seien, erklärte der Daimler-Konzern laut Handelsblatt vom Mittwoch. Das im Raum Moskau geplante Montagewerk soll den russischen Markt mit bis zu 30.000 Autos pro Jahr beliefern können, wie die Zeitung unter Berufung auf russische Industriekreise weiter berichtete.
Geplant ist demnach die Fertigung von Geländewagen. Daimler wolle mit der Fabrik Einfuhrzölle umgehen und bessere Lieferbedingungen bei staatlichen Großkunden erwirken. Das Handelsblatt berichtete unter Berufung auf Industriekreise weiter, es gehe lediglich noch um Detailfragen für ein Investitionsabkommen.
Wie das Portal Ostexperte berichtet, werde schon seit Mitte 2014 über das Projekt verhandelt, doch nun stehe der Abschluss eines Sonderinvestitionsvertrags mit dem russischen Industrieministerium laut dem Ministerium selbst kurz bevor. Dem stellvertretenden Direktor des Departments für Transport und Spezialmaschinenbau des Handeslministeriums, Wsjewolod Babuschkin, zufogle würden Daimler und das Ministerium voraussichtlich in den kommenden zwei Wochen einen „Special Invest Kontrakt“ (Sonderinvestionsvertrag; russisch: SPIK) unterzeichnen.
Anders als der Rivale BMW ist Daimler bislang nicht mit einer eigenen Autoproduktion in Russland vertreten, so die AFP. Der russische Automarkt hat sich seit dem Rekordjahr 2012 nahezu halbiert und liegt aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise mittlerweile auf einem der tiefsten Stände seit zehn Jahren. Die Branche hofft jedoch auf steigende Verkaufszahlen.