Deutschland

Russische Millionen-Klage gegen RWE: Gericht holt Gutachten ein

Der Rechtsstreit zwischen RWE und dem russischen Unternehmer Leonid Lebedew ist offenbar noch lange nicht entschieden: Der zuständige Senat am Oberlandesgericht Hamm will jetzt weitere Rechtsgutachten einholen. Lebedews Konzern Sintez fordert von RWE und seinem Ex-Vorstandschef Jürgen Großmann wegen eines geplatzten Geschäfts Schadensersatz von fast 700 Millionen Euro.
15.06.2016 15:15
Lesezeit: 1 min

Das Oberlandesgericht Hamm (OLG) wird nicht rasch über Millionen-Klagen russischer Investoren gegen den Energieriesen RWE sowie seinen Ex-Chef Jürgen Großmann entscheiden. Das Gericht wolle zwei Rechtsgutachten einholen, sagte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch. Wichtige Fragen des englischen und des russischen Rechts müssten nach Auffassung des Zivilsenats geklärt werden. Damit wird sich das Verfahren wohl noch über Monate hinziehen, berichtet Reuters.

Bei dem Streit geht es um den 2008 geplatzten Einstieg von RWE in den russischen Strommarkt. Der Sintez-Konzern des Unternehmers Leonid Lebedew wirft dem Versorger und seinem ehemaligen Vorstandschef Großmann vor, sich unberechtigt von den gemeinsamen Plänen zum Einstieg bei dem russischen Versorger TGK-2 verabschiedet zu haben. Sie haben Schadenersatz in Höhe von knapp 700 Millionen Euro plus Zinsen gefordert.

Das Landgericht Essen hatte im März 2015 entschieden, eine Klage gegen Großmann sei zulässig, im Fall des Versorgers RWE indes nicht. Die Berufungen gegen den Essener Beschluss landeten vor dem OLG Hamm.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...