Immer mehr Investoren lassen sich von der Krisenszenarien für den Austritt Großbritanniens aus der EU anstecken. Viele sind dazu übergegangen, sich gegen eine mögliche Pleite des Landes bzw. der britischen Unternehmen abzusichern. Andere wiederum wetten auf eine Pleite. Dementsprechend sind die Credit Default Swap (CDS), Kreditausfallversicherungen, sehr stark nachgefragt. Die Kosten für die CDS auf fünfjährige, britische Staatsanleihen beispielsweise haben ein Drei-Jahreshoch erreicht.
Und der Markit iTraxx Europe Index, der CDS-Index für Europa, erreichte vergangene Woche den höchsten Stand seit Februar. Wie aktuelle Daten von Bloomberg zeigen, erreichten die Transfers bei Kreditausfallversicherungen für den europäische Index in der vergangenen Woche ein Volumen von 50 Milliarden Dollar. Das höchste Tradingvolumen (13 Milliarden Dollar) wurde am Dienstag verzeichnet. Der Tag, an dem die britische Zeitung Sun sich für den Brexit aussprach.
Während die Investoren sich mit CDS eindecken, haben sich die Unternehmen in Sachen Kreditaufnahme trotz sehr niedriger Zinsen stark zurückgehalten. Der Verkauf von Unternehmensanteilen sank in diesem Monat von 25 Milliarden Dollar im Mai auf 10,6 Milliarden Dollar in diesem Monat. Nicht selten haben Unternehmen geplante Verkäufe aufgrund des anstehenden Referendums sogar verschoben.
Die Mehrzahl der aktuellen Umfragen zum Referendum sehen derzeit die EU-Gegner deutlicher in Führung als in den vergangenen Wochen.