Politik

Island: Top-Banker muss wegen Finanzkrise ins Gefängnis

Lesezeit: 1 min
01.01.2013 03:30
Erstmals ist in Island ein hochrangiger Banker im Zusammenhang mit der Finanzkrise verurteilt worden. Doch auch wenn er im Gegensatz Islands Ex-Premier Geir Haarde tatsächlich hinter Gitter muss, sind die Isländer mit dem Strafausmaß nicht zufrieden.
Island: Top-Banker muss wegen Finanzkrise ins Gefängnis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Zusammenhang mit der Finanzkrise wurde in Island erstmals ein hochrangiger Bankmanager wegen Betrugs verurteilt, berichtet die FT. Am Freitag wurde Larus Welding zu neun Monaten Haft verurteilt, wovon allerdings sechs Monate für zwei Jahre ausgesetzt wurden. Er war Chef von Glitnir, der einst drittgrößten Bank Islands, die 2008 vom isländischen Staat gerettet wurde, nachdem sie infolge der Lehman-Pleite zusammengebrochen war. Seit der Finanzkrise kämpft Island mit wirtschaftlichen Problemen, zuletzt mit Inflation und einer Immobilienblase (mehr hier).

Durch die Strafverfolgung der Verantwortlichen für die Finanzkrise suche Island eine „nationale Aussöhnung“, zitiert die FT den isländischen Premierminister. Doch alle angeklagten Politiker und Banker haben bisher jede Verantwortung von sich gewiesen. Der frühere Glitnir-Banker Gudmundur Hjaltason wurde im Zusammenhang mit Kreditgeschäften schuldig gesprochen. Sogar Geir Haarde, Islands früherer Premierminister, wurde der Verletzung seiner Sorgfaltspflicht schuldig gesprochen, kam allerdings um eine Gefängnisstrafe herum.

Zwar sind die Isländer mit dem Ausmaß der Strafen bei weitem nicht zufrieden, doch sind sie anderen Ländern um Längen voraus. Denn auch in Europa und in den USA gibt es weit verbreiteten Unmut in der Bevölkerung über die Politiker und Banker, deren Verhalten zur Finanzkrise geführt hat. Dennoch gab es dort bisher kaum Konsequenzen, geschweige denn Verurteilungen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...