Finanzen

Griechenland: Haushalt trotz Schuldenschnitt außer Kontrolle

Kurz vor den Wahlen veröffentlicht das griechische Finanzministerium das aktuelle Haushaltsdefizit Griechenland: In den ersten drei Monaten ist es deutlich höher ausgefallen als noch ein Jahr zuvor. Das Defizit für 2011 betrug 9,1 Prozent des BIP.
03.05.2012 10:44
Lesezeit: 1 min

Das Ziel der griechischen Regierung ist es, dass das Defizit bis zum Ende dieses Jahres den Betrag von 13,3 Milliarden Euro nicht überschreitet. Doch bereits im ersten Quartal betrug das Haushaltsdefizit 4,7 Milliarden Euro, wie das griechische Finanzministerium mitteilte. Damit lag es deutlich höher als noch vor einem Jahr mit 2,8 Milliarden Euro. Während beispielsweise die Schulden der Ministerien von Januar bis März 2012 um 74 Millionen Euro wuchsen, sanken die Verbindlichkeiten der lokalen Behörden im gleichen Zeitraum um 59 Millionen Euro, so das Ministerium.

Die offiziellen Daten zeigen auch, dass sich die ausstehenden Schulden gegenüber Dritten und Lieferanten, die der griechische Staat hält, im Vergleich zum Vorquartal um 13 Millionen Euro erhöht haben. Insofern muss der Staat nun tatsächlich wie schon seit längerem angekündigt mit der Rückzahlung der Schulden beginnen (auch private Unternehmen leiden darunter – hier). Diese Rückzahlungen werden allerdings dazu beitragen, dass das Wachstum der griechischen Wirtschaft weiter schrumpft, weil weiterhin kein Geld zur Ankurbelung vorhanden ist. Das Finanzministerium bestätigte am Mittwoch auch, dass das Defizit 2011 9,1 Prozent des BIP betragen hat.

Die neue Regierung hat angesichts dieser Zahlen keine leichte Aufgabe, wenn sie das Defizitziel von 13,3 Milliarden Euro einhalten will. Zumal nach den Wahlen etliche zusätzliche Kosten in den ersten Wochen, verwaltungstechnischer Natur etc., auf den Staat zukommen werden. Mal ganz abgesehen davon, dass je nach Wahlausgang auch eine abrupte Abkehr von dem Sparprogramm oder der Versuch einer Neuverhandlung dieses gestartet werden könnte (damit hat sogar die jetzige Regierung begonnen – hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...