Politik

Trump will Familien und Unternehmen mit Steuerhilfen stützen

Donald Trump hat die Grundzüge seines Wirtschaftsprogramms vorgestellt. Dieses setzt auf Steuererleichterungen und einen Abbau bürokratischer Hürden. Die Situation in der amerikanischen Wirtschaft bezeichnete er als besorgniserregend.
09.08.2016 23:15
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Donald Trump verspricht den amerikanischen Familien und Unternehmen Steuersenkungen und will das Land mit Investitionen in die Infrastruktur fit für Zukunft machen, berichtet Reuters. In einer Rede vor dem Detroit Economic Club sagte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner am Montag, seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton sei „die Kandidatin von gestern“. Er vertrete hingegen die Zukunft.

Trump kündigte an, den Spitzensatz bei der Einkommensteuer des Bundes auf 33 von derzeit 39,6 Prozent zu senken. Ursprünglich hatte er eine Senkung auf 25 Prozent vorgesehen, was nach Einschätzung von Steuerexperten zu einer beträchtlichen Aufblähung des Haushaltsdefizits führen würde. Trump bekräftigte seinen Plan, den Unternehmenssteuersatz auf 15 Prozent zu reduzieren. Die Verringerung des gegenwärtigen Steuersatzes von 35 Prozent ist ein schon seit längeren von den Republikanern angestrebtes Ziel. Eltern sollten auch künftig Ausgaben für die Kinderbetreuung von der Steuer absetzen können.

Der Kandidat versprach zudem, die Vorschriften für die Wirtschaft zu vereinfachen. Er werde ein Moratorium für weitere Regulierungen verhängen, kündigte Trump an. Er werde Geld in den Bau und die Erneuerung von Straßen, Brücken, Flughäfen und Häfen investieren. Die dafür notwendigen Mittel sollten unter anderen freigesetzt werden, indem die Verbündeten der USA einen größeren Anteil an den Kosten für Sicherheit und Verteidigung übernähmen.

Trumps Rivalin von den Demokraten, Ex-Außenministerin Hillary Clinton, wird ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen am Donnerstag präsentieren. Sie führt derzeit in den Umfragen. In einer Erhebung für die Washington Post und ABC liegt sie mit 50 zu 42 Prozent vorne. In einer Reuters/Ipsos-Umfrage waren es zuletzt nur drei Punkte. Trump sah sich in den vergangenen Tagen nach abfälligen Äußerungen über die Familie eines im Irak getöteten muslimischen US-Soldaten lautstarker Kritik ausgesetzt - auch aus den eigenen Reihen. Auch bei seiner Rede in Detroit kam es zu lautstarken Protesten. Anders als bei früheren Auftritten, wo er Ordner aufforderte, die Protestierer aus dem Saal zu bringen, wartete er diesmal gelassen ab, bis die Zwischenrufe endeten.

Trump hat mehrfach ein düsteres Bild der US-Wirtschaft gezeichnet, was einigen Konjunkturindikatoren widerspricht. Andere Daten deuten hingegen auf einen beginnenden Abschwung in den USA hin. Er macht US-Präsident Barack Obama von den Demokraten dafür verantwortlich, dass es vielen Bürgern wirtschaftlich schlecht geht. Gewählt wird in den USA am 8. November.

Trotz seiner Nominierung als Kandidat der Republikaner weht Trump noch Gegenwind aus dem Lager der Konservativen entgegen. Sie kündigten am Montag an, den früheren CIA-Offizier und Berater im Repräsentantenhaus, Evan McMullin, als unabhängigen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Er werde als konservative Alternative seinen Hut in den Ring werfen, gab sein Wahlkampfbüro am Montag bekannt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....