Finanzen

Australien verbietet China Beteiligung an heimischem Stromnetz

Die australische Regierung hat zwei chinesischen Firmen die Beteiligung am heimischen Stromnetz untersagt. Diese würden ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen, so der Finanzminister. Es ist nicht das erste Mal, dass Australien chinesische Engagements abblockt.
12.08.2016 00:03
Lesezeit: 1 min

Die australische Regierung will nicht, dass Unternehmen aus China und Hongkong das größte Stromnetz des Landes übernehmen. Ein entsprechendes Gebot stoppte Finanzminister Scott Morrison am Donnerstag. Der Vorschlag der beiden Firmen laufe „nationalen Interessen“ zuwider, sagte Morrison vor Journalisten.

Die chinesische State Grid Corp und die Cheung Kong Infrastrucure Holdings aus Hongkong wollten für 99 Jahre 50,4 Prozent an Ausgrid übernehmen. Das Stromnetz versorgt im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales, in dem auch die Metropole Sydney liegt, mehr als 1,6 Millionen Haushalte und Firmen mit Energie. Schätzungen zufolge hätte der Bundesstaat mit der Transaktion mehr als zehn Milliarden australische Dollar (6,9 Milliarden Euro) eingenommen.

Morrison sagte, es gebe gegen das Vorhaben „Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit“. Details nannte er nicht. Die Bedenken bezögen sich nicht auf einzelne Länder, versicherte der Minister. Die Bieter haben eine Woche Zeit, Einspruch einzulegen.

Die Cheung Kong Infrastructure Holdings wird vom Hongkonger Milliardär Li Ka-shing kontrolliert. Ihr gehören bereits 51 Prozent des Stromnetzes im Bundesstaat South Australia. Die State Grid Corp hat ebenfalls schon in mehrere Energienetzunternehmen in Australien investiert.

Finanzminister Morrison betonte, sein Land heiße ausländische Investoren auch weiterhin willkommen. Insbesondere Unternehmen aus China hatten zuletzt allerdings einen schwierigeren Stand. So stoppte die Regierung im Mai vorläufig den Verkauf von Australiens größter Privat-Ranch an ein Konsortium unter chinesischer Führung. Die Bieter zogen sich daraufhin zurück.

Ende März hatte Australien die gesetzlichen Vorschriften zum Verkauf von wichtiger Infrastruktur an ausländische Interessenten verschärft. Hintergrund war ein Streit über die ebenfalls auf 99 Jahre angelegte Übernahme des Hafens von Darwin durch eine chinesische Unternehmensgruppe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Panorama
Panorama Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Immer mehr Gewaltdelikte
02.04.2025

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 offenbart ein besorgniserregendes Bild: Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtkriminalität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...