Politik

Israel: Russland könnte USA als Nahost-Vermittler ablösen

Lesezeit: 1 min
05.09.2016 14:35
Israel und die Palästinenser sind offenbar bereit, Russland als Vermittler im Nahost-Konflikt zu akzeptieren. Russlands Präsident Putin hat angeboten, dass die Russen einen Versuch zu einem Nahost-Frieden unternehmen könnten. Die Amerikaner hatten dies jahrelang versucht - allerdings erfolglos.
Israel: Russland könnte USA als Nahost-Vermittler ablösen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach Israel haben auch die Palästinenser ihre Bereitschaft zur Wiederaufnahme von direkten Nahost-Friedengesprächen unter russischer Vermittlung bereiterklärt. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas habe zugestimmt, sich in Russland mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zu treffen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag unter Berufung auf die palästinensische Vertretung in Moskau. Zuvor hatte das Büro des israelischen Regierungschefs mitgeteilt, Netanjahu sei bereit zu Gesprächen mit Abbas ohne jedwede Vorbedingungen. Ein entsprechendes Vermittlungsangebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin werde geprüft.

Putin hatte sich nach den erfolglosen Vermittlungsbemühungen der USA als Vermittler angeboten. Die letzte Runde offizieller Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern war 2014 gescheitert. Die Regierungen in Moskau und Jerusalem haben ihre Beziehungen in den vergangenen Monaten deutlich intensiviert. Zur Abstimmung mit Putin reiste Netanjahu binnen Jahresfrist mehrfach nach Moskau.

Die Regierungen in Moskau und Jerusalem haben ihre Beziehungen in den vergangenen Monaten deutlich intensiviert. Zur Abstimmung mit Putin reiste Netanjahu binnen Jahresfrist mehrfach nach Moskau. Auch telefonisch beraten beide regelmäßig über die Lage insbesondere im Syrien-Konflikt. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung einer direkten militärischen Konfrontation in dem Nachbarland Israels. Russland unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad auch militärisch. Auch Israel greift sporadisch mit einzelnen Luftschlägen gegen Waffenlieferungen an die mit Assad verbündete Hisbollah im Nachbarland militärisch ein oder startet zur Abschreckung Vergeltungsangriffe, wenn israelisches Gebiet von Raketen aus Syrien getroffen wird.

Insbesondere hat Israel in den vergangenen Wochen mehrfach militärische Operation auf dem Golan gestartet. Der Golan ist strategisch für Israel von großer Bedeutung. Seite der Besetzung des Landstrichs hatten es die Israelis jedoch tunlichst vermieden, auf syrisches Territorium vorzustoßen. Mit der Schwächung Syriens durch den Söldner-Krieg hat sich die Position Israels in dieser Hinsicht verbessert.

Russland und Israel sprechen ihre Luftschläge ab. Ob auch die militärischen Operationen abgesprochen sind, ist unklar.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...