Politik

Russland und Iran beginnen mit Bau von Atom-Reaktoren

Russland und der Iran haben am Samstag mit dem Bau zweier Atomreaktoren im südiranischen Buschehr begonnen. Russland will mit der Partnerschaft seine geopolitische Rolle in der Region stärken.
11.09.2016 01:35
Lesezeit: 1 min

Die Errichtung der beiden Meiler mit einer Leistung von jeweils 1000 Megawatt werde zehn Jahren in Anspruch nehmen und zehn Milliarden Dollar (8,9 Milliarden Euro) kosten, sagte der iranische Projektleiter Mahmud Dschafari, bei der Grundsteinlegung.

Russland stärke durch den Bau der Anlagen seine Stellung auf dem internationalen Markt der "friedlichen Nukleartechnologie", sagte der Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Zugleich trage das Gemeinschaftsprojekt "zum Ausbau der russisch-iranischen Zusammenarbeit" bei.

Buschehr ist der Standort des bislang einzigen Atomkraftwerks der Islamischen Republik. Ein erster Reaktor, der ebenfalls mit russischer Hilfe erbaut wurde, ging 2011 ans Netz. Ende 2014 schlossen Moskau und Teheran einen Vertrag zum Ausbau der Anlage. Der Iran will seine Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren und in den kommenden Jahren 20 Reaktoren bauen, neun davon in Zusammenarbeit mit Russland.

Der Iran hatte im Juli 2015 nach langen Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland ein Atomabkommen geschlossen, das Teheran die friedliche Nutzung der Atomenergie erlaubt. Der Iran verpflichtete sich darin, seine Urananreicherung deutlich zurückzufahren und scharfe Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zuzulassen. Der Westen hob im Gegenzug einen Teil seiner Finanz- und Handelssanktionen gegen das Land auf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...