Politik

USA setzen Phosphorbomben im Irak ein

Die US-Armee bestätigt, im Irak die international geächteten Phosphorbomben eingesetzt zu haben. Es ist unklar, warum dieser Bericht jetzt auftaucht: Die US-Armee ist seit langem gegen einen Militär-Einsatz im Nahen Osten, während die Geheimdienste versuchen, mit Söldner-Truppen geopolitische Ziele durchzusetzen.
24.09.2016 01:03
Lesezeit: 1 min

US-Streitkräfte im Irak haben einem Bericht der «Washington Post» zufolge Phosphorbomben im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingesetzt. Die umstrittenen Waffen, die grausame Brandverletzungen zur Folge haben können, seien jedoch lediglich als «Signalwaffen» eingesetzt worden, betonte das US-Militär. Phosphorbomben können nach ihrer Detonation zehn Minuten lang einen lichtreflektierenden Vorhang in der Luft bilden, der Streitkräften den Weg weisen kann, schreibt die dpa erklärend.

«Wenn US-Streitkräfte diese Munition nutzen, dann tun sie es nach den Regeln des internationalen Kriegsrechtes und in einer Weise, die auch darauf achtet, dass keine Zivilisten oder zivile Einrichtungen gefährdet werden», heißt es in einer Stellungnahme von Colonel John Dorrian, Sprecher der US-geführten Koalition im Irak.

Phosphorbomben dürfen nach den Zusatzprotokollen der Genfer Abkommen von 1977 nicht eingesetzt werden, wenn Zivilisten dadurch in Gefahr geraten. Die USA und Israel haben die Protokolle nicht unterzeichnet.

Es ist unklar, warum die Washington Post ausgerechnet jetzt diesen Bericht veröffentlicht. Zwischen dem Pentagon und der CIA herrscht wegen des Syrien-Kriegs eine tiefe Rivalität. Die CIA unterstützt Söldner-Milizen, während sich die US-Army von allem Anfang gegen den Krieg in Syrien gewehrt hatte und einen Militär-Einsatz wegen des vorhersehbaren Chaos abgelehnt hatte. 

Obama selbst hat den Einsatz von Söldnern als gescheiterte Strategie bezeichnet und versucht seitdem, sehr zum Missfallen der CIA, gemeinsam mit Russland den Krieg in Syrien zu beenden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Litauischer Hersteller Altas Auto: Wie Europa exklusive Elektrobusse bekommt
20.06.2025

Während Europas Politik auf Elektro-Transformation pocht, bleibt die Umsetzung zäh. Ein litauischer Hersteller von E-Minibussen will die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen brauchen Rohstoffe: Der stille Machtkampf um die Kriegsmetalle Antimon und Wolfram
20.06.2025

Antimon und Wolfram gelten als Schlüsselfaktoren für die moderne Rüstung. Doch die weltweiten Vorkommen liegen größtenteils außerhalb...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osteuropas KI-Plan: Die EU-Digitalwende kommt nicht aus Brüssel
20.06.2025

Mit fünf strategischen Hebeln will Mittel- und Osteuropa die EU-Digitalspitze übernehmen – ein ambitionierter Plan mit Folgen für die...

DWN
Politik
Politik Ex-Minister Jens Spahn unter Druck: Parlament erhält teils geschwärzten Bericht zu Masken-Deals
20.06.2025

Ein vertraulicher Masken-Bericht sorgt für neuen politischen Zündstoff. Die angekündigte Offenlegung im Bundestag bleibt unvollständig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erhöhung Mindestlohn: Kommt 2026 eine Anhebung auf 15 Euro?
20.06.2025

Ende Juni befindet eine Kommission über eine weitere Erhöhung der Lohnuntergrenze. Eine Zahl spielte beim Wahlkampf der SPD eine große...

DWN
Panorama
Panorama Jobcenter zahlt 5000 Euro Bürgergeld für den Autokauf: "Das ist doch irre!"
20.06.2025

5000 Euro Bürgergeld für ein Auto? Das Jobcenter Dortmund sorgt mit einem Pilotprojekt für Aufsehen. Arbeitslose sollen mit Prämien in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Israel und Iran: Der wahre Preis von Krieg, Öl und Exodus
20.06.2025

Raketenhagel, Krieg mit dem Iran, massive Auswanderung – und trotzdem explodieren Börse und Rüstungsexporte. Wie lange kann das...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis aktuell: Keine Panik, das lehrt die Geschichte
20.06.2025

Die Angriffe Israels auf iranische Energieanlagen lassen den Ölpreis aktuell klettern, Analysten warnen vor einem Flächenbrand in der...