Die dreißigjährige Wang Caiping wurde von einem Gericht in Wenzhou zum Tode verureilt, weil sie die Gelder ihren Investoren nicht für den Ankauf von Ausrüstung, Land und Firmengründungen verwendet hat, sondern gemeinsam mit ihrem Bruder mit dem Kapital der Investoren statt dessen mit Gold und Futures spekuliert hatte. Das Investment löste sich nach den missglückten Investments im Nichts auf, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua. Der Schaden: 16 Millionen Dollar.
Mit dem harten Urteil möchte die Provinz Wenzhou ein Zeichen im Rahmen eines neuen Pilotprogramms der chinesischen Regierung setzen. Der Schattenmarkt einer unregulierten privaten Kreditwirtschaft soll mit diesem Programm stärker unter Kontrolle gebracht werden.
Wang wird jedoch vermutlich nicht hingerichtet werden: Denn das Urteil lautet auf zwei Jahre Gefängnis und danach Todesstrafe. Üblicherweise werden Todesurteile in China in lebenslange Haft umgewandelt, wenn vorher eine Gefängnisstrafe abgesessen werden muss.
Der Oberste Gerichtshof in Peking behandelt bereits eine Berufung in ähnlicher Sache. China versucht offensichtlich, einige Exemple zu statuieren, um den Markt der privaten Kreditvermittlung in Griff zu bekommen.