Am Wochenende kündigte die spanische Regierung an, im Gesundheitsbereich weitere 10 Milliarden Euro einzusparen. Doch diese Bemühungen zusätzlich zum neuen Haushaltsplan scheinen die Investoren nicht mehr zu überzeugen. „Gerade jetzt scheint die spanische Regierung den Kampf um die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit in die Haushaltspolitik zu verlieren“, sagte Jane Foley von Rabobank dem Guardian, „während jede weitere Sparmaßnahme nur dazu dient, die rezessive Drohkulisse auf die spanische Wirtschaft zu nähren.“
Die Renditen für zehnjährige spanische Anleihe erreichten am Dienstag unerwartet hohe Zinssätze von teilweise 5,938 Prozent. Das ist ein Anstieg von 14 Basispunkten – zuletzt waren diese Werte im November vergangenen Jahres zu sehen (eine Auktion vergangene Woche verlief bereits schlecht - hier).
Auf dem CDS-Markt (Kreditausfallversicherungen) ist die Lage ähnlich (Hegde-Fonds wetten bereits gegen Spanien - mehr hier). „Die CDS-Spreads sind aufgrund von Befürchtungen, dass die sich Wirtschaft weiter verschlechtert und die Banken ein Bailout brauchen, nahe an einem neuen Rekordwert“, so Gavan Nolan von Markit. Zudem sagte EZB-Ratsmitglied Miguel Ordonez, der auch Gouverneur der Bank von Spanien ist, am Dienstagmorgen, dass die Banken des Landes mehr Kapital benötigen werden, wenn der wirtschaftliche Abschwung schlimmer als erwartet ausfällt.
Unterdessen rückt auch Italien wieder in den Blickpunkt. Auch hier sind am Dienstag die Zinssätze für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erneut stark gestiegen. Um 12 Basispunkte auf 5,5 Prozent.