Deutschland

Metallindustrie: Arbeitnehmer streiken für 6,5 Prozent mehr Lohn

Um eine ähnliche Lohnerhöhung wie die öffentlich Bediensteten zu erreichen, haben heute die Arbeitnehmer der Metallindustrie mit Streiks begonnen. Die IG-Metall kündigt nach dem Tag der Arbeit am Dienstag weitere Streikmaßnahmen an.
29.04.2012 18:26
Lesezeit: 1 min

Die Gewerkschaft der Metallindustrie IG-Metall hat am Sonntag mit ersten Warnstreiks begonnen. Mit teilweisen Arbeitsstopps und Kundegebungen will die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent erwirken. Die Streikmaßnahmen sollen Angaben der IG-Metall zufolge nach dem 1.Mai weiter ausgedehnt werden.

Das vorerst letzte Angebot der Arbeitgeber lag bei drei Prozent mehr Lohn. Die IG-Metall besteht allerdings auf höheren Lohnsteigerungen: „Wir fordern ein Angebot, das die Angestellten und ihre Leistungen ernst nimmt“, sagte der Vorsitzende der IG-Metall Berthold Huber. Zuletzt hatten die öffentlich bediensteten 6,3 Prozent mehr Lohn erreichen können.

Auch die Europäische Zentralbank wird den Tarifstreit der Metallindustrie aufmerksam verfolgen. Die Forderungen der Arbeitnehmer beruhen teilweise auf der hohen Inflation, die durch die Liquiditätsschwemme der Tender mitverschuldet sind. In Deutschland liegt die Inflationsrate derzeit bei 2,7 Prozent. Dies ist zwar unter dem europäischen Durchschnitt aber noch deutlich über der Zwei-Prozentmarke, mit der EZB-Chef Mario Draghi rechnet.

Von den Streiks betroffen sind vor allem Betriebe in Süd- und Norddeutschland. Die Arbeitgeber kritisieren, die Streikmaßnahmen könnten erheblichen Schaden anrichten. Neben Lohnerhöhungen geht es vor allem um sicherere Arbeitsverhältnisse für junge Arbeitnehmer: Sie sollen künftig schneller unbefristete Arbeitsverträge erhalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...