Beobachter rechnen bereits damit, dass die Regierungskoalition in Griechenland zerbrechen könnte. Griechenland will weitere Erleichterungen seines Sparprogramms erreichen (mehr hier). Davon soll Premier Antonis Samaras Angela Merkel und Fraçois Hollande in der kommenden Woche überzeugen.
Scheitert dieses Vorhaben, könnte das schwere Folgen für die politische Situation in Griechenland haben: „Gewährt die Troika der griechischen Regierung keine Erleichterung beim Sparprogramm, ist es sehr gut möglich, dass die beiden Koalitionspartner – die Demokratische Linke und die Pasok – aus der Regierung aussteigen. Das würde zu neuen Wahlen führen, die dritten alleine in diesem Jahr“, warnt die Europa-Chefin der Investmentberatung Roubini Global Economics, Megan Greene in einem Kommentar auf dem Ökonomieblog economistmeg.com.
Dass die Troika sich tatsächlich auf einen weiteren Aufschub des Sparprogramms einlässt, scheint äußerst unwahrscheinlich. Immerhin würde dies bedeuten, Griechenland müsste zusätzliches Geld aus Europa benötigen. Dabei hatte der Internationale Währungsfonds erst kürzlich angedeutet, keine weiteren Milliarden für Griechenland mehr bereitstellen zu wollen (mehr hier).
Greene kritisierte auch die Praxis der griechischen Regierung, ihre offenen Rechnungen nicht mehr zu begleichen, um einen finanziellen Polster aufzubauen (mehr hier). Dies würde vor allem der Bereitschaft der Griechen schaden, ihre Steuern zu bezahlen.
Die Ökonomin schließt ihren Kommentar mit einer wenig optimistischen Bemerkung: „Auch wenn im Herbst die Temperaturen in Athen fallen, die soziale, politische und wirtschaftliche Situation wird bestimmt aufgeheizt sein.“