Deutschland

Wegen Insolvenz: Solarfirma schmeißt alle Mitarbeiter raus

Der insolvente Solarmodul-Hersteller Sovella hat angekündigt, allen 1000 Beschäftigten zu kündigen. Ende August soll die Produktion komplett stillgelegt werden. Mitte Mai hatte Sovello Zahlungsunfähigkeit angemeldet.
21.08.2012 11:23
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Energie-Wende: Schmutzige Kohlekraftwerke ersetzen Atomkraft

Ab dem 27. August lässt das Photovoltaik-Unternehmen Sovello die Produktion ruhen, teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Bis zuletzt, so die Mitteilung, hatte der Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther versucht „den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. „Die Liquiditätssituation des Unternehmens war aber bereits bei Insolvenzeröffnung so zerrüttet, dass kaum noch Spielraum blieb“, zitiert Sovello den Insolvenzverwalter. Die Umsätze seien auch in den vergangenen Wochen weiter stark zurückgegangen. Ein großer Teil der Mitarbeiter müsse deshalb zum 31. August gehen.

Der Mitteldeutschen Zeitung sagte Lucas Flöther: „Allen 1000 Beschäftigten wird gekündigt". Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten bestätigte der Sprecher des Insolvenzverwalters, dass letztlich alle Mitarbeiter gehen müssten. Nachdem ein großer Teil der Mitarbeiter Ende August gehen wird, werden jedoch einige Beschäftigte „erst einmal bleiben, für die Verwaltungsarbeiten und die Pflege des Maschinenparks beispielsweise“, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Sozialplan und Interessenausgleich wurden bereits mit dem Betriebsrat verhandelt und sind unterschrieben“, heißt es in der Pressemitteilung. Auffangmaßnahmen für die gekündigten Mitarbeiter werde es aber nicht geben, da es hierfür keine finanziellen Spielräume gebe, so der Sprecher des Insolvenzverwalters.

Sovello befand sich früher im Anteilsbesitz des mittlerweile insolventen Solarkonzerns Q-Cells und des norwegischen Solar-Unternehmens Renewable Energy. Mitte Mai meldete sich Sovello zahlungsunfähig. Zunächst wurde eine Sanierung mit dem bisherigen Management versucht. Die dramatische Verschlechterung der Situation in den zwei Monaten bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens veranlasste jedoch das zuständige Amtsgericht, Lucas Flöther als Insolvenzverwalter einzusetzen.

Weitere Themen

Trotz Atomausstieg: Bundesregierung will AKWs im Ausland fördern

Ökostrom: Höhere Kosten trotz billigerem Strom

Moody’s: Wirtschaftliche Angleichung in Eurozone wird Jahre dauern

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum zum Teufel investieren Unternehmen nicht mehr?
16.06.2025

Warum investieren Unternehmen nicht mehr – obwohl das Geld billig ist und die Gewinne sprudeln? Dieser Artikel geht der...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Trump konfrontiert Verbündete mit Nahost-Konflikt und Zollandrohungen
16.06.2025

Trump kehrt auf die globale Bühne zurück – mit Zollandrohungen, Lob für Israels Angriffe auf den Iran und Konflikten mit G7-Partnern....

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf
16.06.2025

Das weltweite Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf. Neue Zahlen und Entwicklungen zeigen besorgniserregende Trends. Können...

DWN
Politik
Politik Deutschlandticket: Finanzierungsprobleme sorgen erneut für Verunsicherung
16.06.2025

Das Deutschlandticket steht erneut auf der Kippe. Bund und Länder streiten über die Finanzierung. Bleibt der Preis stabil oder droht das...

DWN
Politik
Politik Schwere Verluste für Irans Regime – Angriffswelle auf Israel
16.06.2025

Israel setzt im eskalierenden Konflikt mit dem Iran gezielte Luftschläge – unter anderem auf strategische Atomanlagen. Auch Irans...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europe 50: Nachhaltige Unternehmen wachsen doppelt so schnell
16.06.2025

Nachhaltigkeit zahlt sich aus: Europas grünste Unternehmen wachsen doppelt so schnell wie ihre Mitbewerber, das zeigt die neue Liste...