Der Bericht der Troika über den Fortschritt des Griechischen Sparprogramms könnte sich bis nach den Präsidentschaftswahlen in den USA verzögern. Die US-Regierung hat offenbar Angst, der Bericht könnte zu massiven Verwerfungen der Weltwirtschaft führen: „Die Obama-Regierung will vor dem 6. November nichts auf makroökonomischer Ebene, das die globale Wirtschaft erschüttern könnte“, sagte ein EU-Beamte der Nachrichtenagentur Reuters.
Auch deutsche Vertreter haben Reuters bestätigt, dass es aus den USA den Wunsch gibt, den Bericht über die Lage in Griechenland noch bis nach den Wahlen unter Verschluss zu halten. Offiziell wird die Veröffentlichung nun wegen interner Unstimmigkeiten über Details des Berichts verschoben. Übergangskredite sollen solange sicherstellen, das Griechenland nicht zahlungsunfähig wird.
Doch in der Zwischenzeit mehren sich bereits die offensichtlichen Anzeichen einer Zahlungsunfähigkeit: Weil die Kassen komplett leer sind, hat die Stadt Acharnes am Donnerstag beschlossen, alle seine Aufgaben einzustellen. Sie geht damit als erste griechische Stadt Pleite (mehr hier).
Auch der staatliche Träger für Gesundheitsleistungen (EOPYY) hat in dieser Woche seine Pleite bekanntgegeben. EOPYY war bereits seit längerem in massiven Zahlungsrückstand geraten. Vertreter der Einrichtung hatten kritisiert, sie würden vom Staat kein Geld mehr erhalten. Weil ärztliche Leistungen nicht mehr vom Staat bezahlt wurden, behandelten Ärzte nur noch gegen Bargeld (mehr hier).