Politik

Proteste in Griechenland: 3.000 Polizisten allein in Athen im Einsatz

Der 24-stündige Generalstreik droht ganz Griechenland lahmzulegen. Schulen sind geschlossen, Krankenhäuser laufen auf Sparflamme, öffentliche Verkehrsmittel fahren kaum noch und auf den Straßen Athens kommen immer mehr wütende Bürger zusammen - bisher sind es etwa 15.000. Etwa 3.000 Polizisten sollen verhindern, dass es wie im Februar zu massiven Ausschreitungen kommt.
26.09.2012 12:02
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Erste Ausschreitungen in Griechenland: Tränengas und Molotow-Cocktailhref

30 Gewerkschaften haben in Griechenland zu einem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen – der erste, dem die neue griechische Regierung begegnen muss. Grund für den Streik sind die jüngst bekannt gegebenen Sparmaßnahmen in Höhe von etwa 11,5 Milliarden Euro (die vermutlich nicht annähernd ausreichen, um die Finanzlage des Landes zu verbessern – hier).

Krankenhäuser behandeln nur Notfälle, Geschäfte sind bis zum Nachmittag geschlossen, Fähren fahren nicht, Schüler erhalten keinen Unterricht, Flüge werden teilweise ausgesetzt und die öffentlichen Verkehrsmittel verkehren kaum. Die ersten Demonstranten sind bereits auf dem Weg zum Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament - 15.000 sind es bisher. Aus Sicherheitsgründen hat die Polizei die Metrostationen Syntagma und Panepistimiou im Zentrum Athens geschlossen. Zudem wurden fünf Wasserkanonen aufgefahren, um die Nutzung von Tränengas zu begrenzen, sollte die Situation außer Kontrolle geraten, berichtet keeptalkinggreece.com.

„Die neuen Maßnahmen sind unerträglich, unfair und verschlimmern nur die Krise. Wir sind entschlossen zu kämpfen, bis wir gewinnen", sagte Costas Tsikrikas, Leiter der ADEDY-Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes dem irischen Independent. „Dieser Streik ist nur der Anfang unseres Kampfes“, droht Despoina Spanou, die ebenfalls der ADEDY-Gewerkschaft angehört.

Insgesamt sind mehr als 3.000 Polizisten allein im Athener Zentrum im Einsatz – doppelt so viel wie normaler Weise. Man will mit aller Kraft verhindern, dass es heute zu ähnlichen Ereignissen kommt wie im Februar diesen Jahres, als Protestler Geschäfte und Bank brandschatzten und beschädigten, während das Parlament das Notstandsgesetz billigte.

Weitere Themen

ESM: Bundeskabinett billigt Erklärung zur Haftungsobergrenze

Analysten: USA-Misere gefährdet Weltwirtschaft massiv

Depression: 68.000 Pleiten in Griechenland seit 2011

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...